JUDO Bundesliga - 3:8! Eine „Watschn zum Munterwerden für den UJZ“ Ohne Legionäre legt UJZ Mühlviertel bei Titelkandidat Galaxy Wien hin. Hausherr Richard „Mörtel“ Lugner konnte Pleite wohl nicht mitansehen.
Der Lackener Albert Fercher (UJZ) besiegte Manuel Reihmann auf souveräne Art, wie schon vor ein paar Tagen bei der Staatsmeisterschaft in Wattens
Foto: UJZ.at
Wien/Lugner-City - Ganz ohne Legionäre wollte UNION JUDO ZENTRUM Mühlviertel (UJZ) bei den Galaxy Judo-Tigers in der Wiener Lugner City bestehen. Denkste! Bereits zur Pause (1:4) war die Auftakt-Runde zur diesjährigen Bundesliga im Wesentlichen entschieden. Was war geschehen?
Galaxy hatte sich prominent verstärkt, war mit Ungarns Nummer eins bis 60 kg, Laszlo Burjan (vor zwei Wochen noch Weltcup-Dritter in Prag), und dem polnischen "Wonneproppen" Grzegorz Eitel (WM-Dritter in der offenen Klasse 2008) angerückt. Auch wenn UJZ-Nachwuchs Daniel Allerstorfer gegen Letzteren eine ansehnliche Leistung bot, hatte Mühlviertel diesem Weltklasse-Duo nicht viel entgegen zu stellen.
„Mörtel“ macht sich früh vom Acker
Einen Strick drehen wollte UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter seiner Mannschaft aus der Niederlage nicht. "Wir haben gewusst, dass es ohne Verstärkungen hier schwer werden würde. Man hat auch gesehen, dass Wien mit diesem Team heuer um den Titel mitkämpfen wird", gab sich Reiter als fairer Verlierer.
Auch Hausherr Richard Lugner wurde am Rande des Bundesliga-Kampfes gesichtet. Mit Judo scheint "Mörtel" aber nicht viel anfangen zu können. Ein "Kurzauftritt" samt seinem "Katzi" in der Kassa-Schlange des angrenzenden Merkur-Ladens war schon alles. „Vielleicht konnte er die Mühlviertler Pleite nicht mitansehen“, scherzten einige Mühlviertler Schlachtenbummler.
Jagd auf Staatsmeister
Zurück zur Begegnung: In den mittleren Gewichtsklassen entwickelten sich hochdramatische Kämpfe. Bis 66 kg musste Wiens Alex Weichinger seinen frisch eroberten Staatsmeistertitel bestätigen. Bei zwei heißen Remis gegen Georg Reiter und Driton Shala wackelte er zwar, fiel jedoch nicht.
Besser machte es Reiter im zweiten Durchgang eine Klasse höher gegen Stefan Kuciara. Dem ausgewachsenen 73er, der zuvor noch Peter Scharinger ein Unentschieden abgetrotzt hatte, rang der Niederwaldkirchner einen Sieg ab.
Souveräner Fercher
Scharinger ging am Samstagabend leer aus. Dem Remis gegen Kuciara folgte eine Niederlage gegen Marcel Ott. In der Neuauflage des Staatsmeisterfinals musste sich der Pürnsteiner mit zwei Yukos geschlagen geben.
Scharinger trug's mit einem Lächeln, hatte er doch eine anstrengende Woche hinter sich: "Wir befinden uns gerade mitten in der Vorbereitung für die EM (von 22. bis 25. April in Wien; Anm.). Der Trainingsplan kennt momentan keine Gnade." Kein Wunder also, dass die zündende Explosivität beim 23-Jährigen fehlte.
Eine Explosivität, die bei Albert Fercher sehr wohl vorhanden war. Auch der Lackener traf mit Manuel Reihmann auf seinen Kontrahenten aus dem Staatsmeisterschaftsfinale. Und wie bereits in Wattens zeigte der EM-Starter keinerlei Pardon mit seinem Gegenüber und lieferte mit einem linken Seoinage und einem Abtaucher die vielleicht schönsten Ippons des Tages ab.
Gelegenheit zur Wiedergutmachung
Unterm Strich bleibt ein 3:8, wodurch UJZ Mühlviertel als Schlusslicht in die Saison startet. Möglichkeit zur Besserung gibt es schon am Samstag (20. März). Da kommt um 20 Uhr Aufsteiger Vienna Samurai, die zum Auftakt knapp mit 6:7 in Wels verloren, in die Niederwaldkirchner SHS-Halle.