Hollensteiner darf bei EM im Einzel ran Missverständnis „durch Zufall“ geklärt: Marianne Hollensteiner darf als dritter Mühlviertler bei Europameisterschaft in Wien (22.-25. April) im Einzel starten.
Marianne Hollensteiner (in Blau)
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: „Unmittelbar nach meinem Sieg bei den Staatsmeisterschaften in Wattens hat Udo (Nationaltrainer Udo Quellmalz; Anm.) zu mir gesagt, dass ich bei der EM nur in der Mannschaft zum Einsatz komme“, erklärt eine etwas verwunderte Marianne Hollensteiner (über 78 kg/Steckbrief).
Dass sie nun auch im Einzel an den Start gehen darf, freut die 27-Jährige zwar sehr, wissen tut sie es allerdings erst seit kurzem. „Im Endeffekt habe ich mir das zufällig erfragt“, so die gebürtige Linzerin, die die Vorbereitung ohnedies voll mitmachte.
An einander vorbei geredet
„Das ist damals missverständlich rüber gekommen“, schildert Udo Quellmalz die Situation in Wattens. „Wir wollen die Gelegenheit der Heim-EM nutzen und möglichst viele heimische Kämpfer an den Start schicken. Deshalb ist auch Marianne mit dabei.“
Gefallen ist diese Entscheidung in Abstimmung mit dem ÖJV-Vorstand unter dem Vorsitz von Präsident Hans-Paul Kutschera. „Für mich war es eine Frage der Philosophie, eine komplette Mannschaft auf die Matte zu schicken“, so dessen Kommentar.
Viel um die Ohren
Hollensteiner stehen stressige Wochen bevor. Neben der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung (UWV) nächste Woche in Strasswalchen warten auf die achtfache Staatsmeisterin zahlreiche Prüfungen an der Universität. „In den Tagen nach der EM drohen mir bis zu drei Klausuren“, befürchtet Hollensteiner.
„Aber wenigstens muss ich nicht abnehmen“, nimmt es die WM-Fünfte von 2005, die für ein EM-Ticket sogar eine Gewichtsklasse nach oben wechselte, mit Humor.
Neben Hollensteiner haben sich vom UJZ Mühlviertel noch Peter Scharinger (bis 73 kg/Steckbrief), Albert Fercher (bis 81 kg/Steckbrief) und Georg Reiter (Ersatz bis 66 kg/Steckbrief) für die EM qualifiziert.