Kollerschlag – Im Jahr 1923 erhielt die dem Hl. Josef geweihte Pfarrkirche ein neues Geläute, nachdem die ursprünglichen Kirchenglocken im Ersten Weltkrieg zu Kanonenkugeln eingeschmolzen worden waren. Viele Jahre sind vergangen und die 4 Stahlglocken, die zusammen 2557 kg wogen, läuteten zu den vielfältigsten Anlässen bis sie Ende Februar zu Boden gelassen wurden. Ihre stählernen Stimmen sind für immer verstummt. Kaum jemand glaubte, dass die etwas heiser tönenden Glocken nicht richtig klangen. Siegfried Adlberger, Sachverständiger für Kirchenglocken in der Diözese Linz, erstellte ein vernichtendes Gutachten. Er bescheinigte den Stahlglocken einen schlechten Klang. Außerdem sei das Geläute zu schwer für den Glockenstuhl gewesen, welcher zudem durch Feuchtigkeitseinwirkung bereits ein Sicherheitsrisiko gebildet habe.
Die Pfarrverantwortlichen rangen sich schließlich durch, neben der Erneuerung des Glockenstuhls und der Turminnensanierung auch ein neues Geläute anzuschaffen. Es war freilich kein leichter Entschluss, die der Bevölkerung vertrauten Glockenklänge verstummen zu lassen, zumal sie bei erfreulichen, wie bei traurigen Ereignissen ihre Stimme erhoben, sagt Pfarrgemeinderatsobmann Hans Saxinger mit etwas Wehmut im Herzen.
Aber nun ist dieser Schritt getan und die neuen Glocken, fünf Stück an der Zahl, wurden bereits in Passau gegossen und warten auf ihre Weihe am Sonntag, dem 6. Juni 2010. Dieses Jahrhundertereignis für die Pfarre wird durch ein großes Pfarrfest, zu welchem auch viele Gäste aus den umliegenden Pfarren erwartet werden, gefeiert.