Tour der Leiden: Judoka machen Alpen unsicher Mühlviertler Trio darf nicht zur WM: Jetzt machen Reiter, Scharinger und Fercher per Rad die Alpen unsicher.
Albert Fechter im Einsatz
Foto: Christian Fidler;
NIEDERWALDKIRCHEN: Da Österreichs Judo-Verband (ÖJV) seine Entscheidung, keinen Mühlviertler zur Weltmeisterschaft nach Tokio (9.bis 13. September/mehr Infos zum WM-Team) zu entsenden, erst vergangene Woche der Öffentlichkeit preisgab, musste das UJZ-Trio Georg Reiter, Peter Scharinger und Albert Fercher seinen Trainingsplan kurzfristig umwerfen.
Anstatt wettkampforientierter Vorbereitung steht nun beinharte Konditionierung auf dem Programm. Dazu wurde der Kimono gegen ein Paar knackige Radlerhosen sowie der schwarze Gürtel gegen ein Mountainbike eingetauscht und ab geht’s über die Alpen.
Über drei große Berge
„Wir fahren von Gosau nach Bad Kleinkirchheim“, berichtet Scharinger von der Operation „Alpen- Cross“. Damit der Trainingseffekt möglichst groß ist, wird die Streckenführung (flach wären es rund 200 km) möglichst anspruchsvoll – also bergig – sein.
„Die Kriterien der Strecke werden das Millstätter Törl (1.905 m Seehöhe; Anm.), die Kaiserburg (2.055 m; Anm.) und die Wöllaner Nock (2.145 m; Anm.)“, spricht Scharinger gleich von drei Königsetappen. Geplante Dauer der Tour ist sechs Tage. Wo wird geschlafen? „Das wissen wir noch nicht. Mal schauen, was sich ergibt“, meint der Pürnsteiner, der aktuell unter den besten 35 der Judo- Weltrangliste rangiert.
Drexler hat Angst
Neben den drei UJZ-Kämpfern nehmen auch noch ihre Wiener Nationalteam-Kollegin Hilde Drexler sowie Skibob-Fahrer Gerhard Hauer jr. an der Tour teil. „Ich muss gestehen, dass ich etwas Angst habe, weil ich noch nie zuvor auf einem Mountainbike gesessen bin“, schwant Drexler Böses. „Wir werden ihr Stützräder mitnehmen“, meint Hauer mit einem Augenzwinkern.
Wer fährt im virtuellen Gelben Trikot?
Während die einzige Dame des Quintetts noch mit Unbehagen kämpft, hat bei den vier Herren – inspiriert von den am Wochenende gestarteten Rad-Rennen Tour de France und Ö-Tour – bereits das
Konkurrenz-Denken eingesetzt.
„Bei uns kann es nur einen Favorit auf Gelb geben – und das bin ich“, grinst Scharinger angriffslustig. „Allerdings sind mir Georg und Albert vom Material her überlegen“, spielt er auf deren „ultra-leichte“ Räder an.
Der nächste Judo-Wettkampf des Quartetts sind übrigens die Internationalen Deutschen Einzel-
Meisterschaften (kurz IDEM) in Hamburg am 7. und 8. August.