Leiharbeiterin aus Rohrbach um 3.200 Euro geprellt

Immer wieder Probleme mit Leasingfirmen.
ROHRBACH. Eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaftswissenschaften (ISW) belegt, dass Arbeitnehmerrechte bei Leasingfirmen besonders oft missachtet werden. Die tägliche Praxis im AK-Rechtsschutz bestätigt leider die Ergebnisse der Studie. Jüngster Fall im Bezirk Rohrbach: Eine Leasing-Arbeiterin, die um über 3.000 Euro geprellt wurde.
Nicht alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Rahmen der ISW-Studie befragt wurden, haben sich schon mit dem Leiharbeiterkollektivvertrag beschäftigt. Viele wissen daher gar nicht, welcher Lohn ihnen zusteht. Von jenen Befragten, die sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt haben, gibt immerhin ein Fünftel an, zu niedrig eingestuft zu werden.
Eine Erfahrung, die auch Frau D. aus dem Bezirk Rohrbach machen musste. Sie wurde einem Beschäftiger in der Elektroindustrie überlassen. Während eines längeren Krankenstandes wurde der Dienstnehmerin die zustehende Entgeltfortzahlung nicht bezahlt. Auch die Aufzahlung auf den Beschäftiger-Kollektivvertrag und der Referenzzuschlag sind zu gering berechnet worden. Erst nach Intervention der AK Rohrbach zahlte das Unternehmen 3218 Euro nach, um die die Arbeitnehmerin geneppt wurde.
Ähnlich erging es einigen Rohrbacher Dienstnehmern/-innen, die bei einer Linzer Leiharbeitsfirma beschäftigt waren. Sie wurden um den zustehenden Lohnaufschlag auf den Beschäftiger-Kollektivvertrag und die Schichtzulage geprellt. Nach mehreren Verhandlungen wurde die Differenz von knapp 2.000 Euro nachgezahlt.
„Fast jede Erkenntnis der Leiharbeits-Studie lässt sich durch ein Beispiel aus der Praxis belegen“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Verstöße gegen das Arbeitsrecht durch Leasingfirmen kommen praktisch in allen Bezirken vor. Die Arbeiterkammer fordert daher ein Gütesiegel für Leiharbeitsfirmen. „Nicht nur zum Schutz der Leasingkräfte, sondern auch zum Schutz der korrekt agierenden Arbeitskräfteüberlasser“, betont Kalliauer.
Die Rechtsschutzexperten der Rohrbacher Arbeiterkammer geben den Tipp: „Lassen Sie ihre Einstufung und ihren Gehalt von der AK überprüfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Leasingfirmen nicht korrekt zahlen, ist leider sehr hoch.“
Die AK Rohrbach steht unter der Telefonnummer 050/6906-1 für Fragen gerne zur Verfügung.
Quelle: Mag.(FH) Wolfgang Spitzbart,, erschienen am 6.10.2010
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