ROHRBACH: 117 Tage arbeitet jede Rohrbacherin statistisch gesehen pro Jahr gratis. „Schon am 6. September hat ein Mann das Jahreseinkommen einer Vollzeit beschäftigten Frau verdient“, berichtet ÖGB-Bezirksfrauenvorsitzende Ingrid Groiß. „Die gute Nachricht ist: Heuer begehen wir den Equal Pay Day in Rohrbach um zwei Tage später als im Vorjahr. Die Einkommensschere hat sich also um zwei Tage geschlossen. Die schlechte Nachricht: Wenn es in diesem Tempo weitergeht, ist die Einkommensschere erst in 55 Jahren geschlossen!“ Nur wer weiß, dass er benachteiligt ist, wehrt sich.
Die ÖGB-Frauen wollen Tempo machen: In hunderten Betrieben und an öffentlichen Plätzen in allen Bezirken wurden Wandplakate mit Einkommenspyramiden angebracht, in die sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eintragen konnten. „Wenn Diskriminierung sichtbar gemacht wird, kann man sie auch bekämpfen“, begründet Groiß den Einsatz der ÖGB-Frauen für mehr Offenheit beim Einkommen. „Wenn etwa eine junge Frau im Zuge einer Offenlegung bemerkt, dass sie weit unterdurchschnittlich verdient, wird sie sich eher trauen, ein höheres Gehalt zu fordern. Offenheit ist deshalb ein ganz zentraler Schritt zu mehr Gerechtigkeit.“