Positionskampf für das Final Four In der letzten Runde der Judo-Bundesliga kommt es zum Duell der Top-Teams: Mühlviertel (Freitag) muss zu Pinzgau und Flachgau zu Galaxy Wien (Samstag).
Albert Fechter (in blau) gegen Florian Strasser
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Der Tabellenstand an der Spitze ist eng. Die ersten Vier, die sich für das Final Four am 6. November in Niederwaldkirchen (mehr Infos dazu) qualifiziert haben, sind nur durch zwei Punkte getrennt. Für die Halbfinal-Paarungen von besagtem Playoff (Erster gegen Vierter und Zweiter gegen Dritter) bedeutet das, dass noch alle Konstellationen möglich sind.
Gibt es einen Wunschgegner für das Halbfinale? „Ja“, meint UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter, „ich hätte gerne Pinzgau.“ Also just jenen Gegner, bei dem die Mühlviertler am Freitag (20 Uhr in Rauris) ran müssen.
Auch wenn ein Erfolg für das Wunschlos nicht zwingend notwendig wäre, kämpft der Rekordmeister auf Sieg. „Etwas anderes liegt uns nicht“, erklärt Reiter, der vom Spekulieren über den Ausgang der „Parallelpartie“ zwischen Galaxy und Flachgau nicht viel hält. „Das ist undurchschaubar und von den Rechenspielen bekomme ich ohnehin nur Kopfschmerzen“, meint der Olympia-Bronzene mit einem Augenzwinkern.
Shala statt Scharinger
Für das Aufeinandertreffen mit den Mattenfüchsen wird Reiter auf Nationalteamkämpfer Peter Scharinger (bis 73 kg) verzichten müssen. Der Pürnsteiner geht stattdessen am Samstag beim Grand Prix in Rotterdam an den Start. Nach seinem Sieg vergangenes Wochenende über Vize-Weltmeister Dax Elmont (NED) ist dem 24-Jährigen auch in den Niederlanden einiges zuzutrauen.
Für ihn wird Driton Shala (bis 66 kg) von der zweiten Mannschaft in die Erste beordert. „Er soll die Chance bekommen, sich mit echten Topleuten zu matchen“, sagt Reiter, der dabei vor allem an Pinzgaus EM-Dritten Andreas Mitterfellner denkt. Den Pölser hatte Shala bei der diesjährigen Staatsmeisterschaft überraschend in der ersten Runde aus dem Turnier geworfen. Wahrscheinlich, dass Georg Reiter anstelle bis 66 am Freitag bis 73 kg zum Einsatz kommt.
Driton Shale (in blau) gegen Andreas Mitterfellner
Meister-Entscheidung in der 2. Bundesliga
Shala wird dadurch natürlich der zweiten Mannschaft fehlen, die zeitgleich in Bischofshofen um den Meistertitel in der 2. Bundesliga kämpft.
Da die ersten drei Teams allesamt bei zehn Punkten halten, benötigt die Truppe von Trainer Michael Praher beim Nachzügler einen möglichst hohen Sieg, um an Flachgau II und ASV/ÖGJ Salzburg noch mit der Einzelkampf-Differenz vorbei zu ziehen.
Schlechtes Omen abgewendet
Nicht in Rotterdam sondern mit in Rauris ist Albert Fercher (bis 81 kg). Dass die imposante Serie des Lackeners (zwölf Siege in zwölf Kämpfen) beim 3:7 am vergangenen Samstag gegen Flachgau jäh zu Ende gegangen ist (ein Unentschieden und eine Niederlage), stört Coach Reiter nicht im Geringsten.
Im Gegenteil: Der 51-Jährige ist in gewisser Hinsicht sogar froh darüber. Die Erklärung dafür folgt auf dem Fuß: „Immer wenn in der Vergangenheit ein Alfred Kühas oder ein Klaus Praher alle Kämpfe einer Saison gewonnen haben, dann sind wir nicht Meister geworden.“ Dieses „Unheil“ wäre damit wohl abgewendet…