Mühlviertel vor gravierenden Einsparungsmaßnahmen im Zugverkehr 50% Rücknahme der bestellten Bahnkilometer auf der Mühlkreisbahn kommen Todesstoß gleich
Foto: muehlkreisbahn.blogspot.com
ROHRBACH: Bei der heute präsentieren Evaluierung des Bahn und Busangebotes für den Bezirk Urfahr Umgebung durch LR Kepplinger wurde zum Schaden aller betroffenen Gemeinden und aller dort lebenden PendlerInnen abermals bestätigt, wovor die Grünen Oberösterreich seit Monaten warnen: Der Öffentliche Verkehr soll wieder einmal ausgedünnt werden, auch der Bezirk Urfahr-Umgebung sowie das gesamte Mühlviertel stehen vor gravierenden Einsparungen im Zugangebot:
„Knapp 10% der bestellen Bahnkilometer sollen auf der Summerauerbahn wieder eingestellt werden. Und besonders auf der Mühlkreisbahn sollen sogar 50% der bestellten Bahnkilometer wieder zurückgenommen werden!“, kritisiert der Grüne Verkehrssprecher LAbg. Markus Reitsamer. Auch das Busangebot soll zurückgefahren werden. „Die Kürzungen bei der Mühlkreisbahn, bei der fast 50% der bestellten Bahnkilometer wieder gestrichen werden, kommen quasi dem Todesstoß dieser wichtigen Bahnverbindung gleich!“
„Das ist ein verheerender Kahlschlag im Schienenangebot für die gesamte Region und somit das völlig falsche Signal“, kritisiert der Grüne Verkehrssprecher LAbg. Markus Reitsamer. „Immer mehr Menschen benützen Öffentliche Verkehrsmittel, sofern auch ein entsprechendes Angebot geschaffen wird. Selbst LR Kepplinger spricht davon, dass die Zahl der beförderten Personen im Mühlviertel im Zeitraum 2002 bis 2009 durch das zusätzlich geschaffene Bahn- und Busangebot um 27 Prozent (!) gestiegen sind. Auch die Umsätze der Verkehrsunternehmen erhöhten sich um 44 Prozent!
„Das zeigt ganz klar, dass mit einer offensiven Verkehrspolitik innerhalb kürzester Zeit die gewünschte Verlagerung vom Auto zu den Öffis zu schaffen ist. Das wird nicht nur in der Schweiz schon jahrelang erfolgreich praktiziert, sondern ist in den Grundsätzen im Gesamtverkehrskonzept auch für alle Regionen in OÖ klar so festgelegt“, ist Reitsamer über diese Kürzungen empört.
Wenn Landesrat Kepplinger nun das Bus- und Bahnangebot reduziert, ist das der völlig falsche Ansatz und eigentlich völlig gegen die Zielsetzungen das von Landtag 2008 einstimmig beschlossen OÖ Gesamtverkehrskonzeptes.
Es ist klar, dass wir uns bei den Investitionen im Öffentlichen Verkehr in einem beinharten Verteilungskampf befinden – die BürgermeisterInnen müssen sich daher für Ihre Bevölkerung auf die Füße stellen. Ansonsten ist zu befürchten, dass am Ende des Tages die ländlichen Regionen wieder einmal mehr die Draufzahler sind – dagegen gilt es sich mit entschiedener Kraft zu wehren“, so Reitsamer abschließend.