Verpokert: Mühlviertel zum 5. Mal in Folge Vize-Meister

4:8 gegen Titelverteidiger Flachgau. Mühlviertel verliert zum fünften Mal in Folge im Finale gegen Truppe rund um Ludwig Paischer. Halbfinale 8:5 über Pinzgau.
NIEDERWALDKIRCHEN: Flachgau gewann den Endkampf im Final Four in Niederwaldkirchen (rund 700 Zuschauer) nach 4:3-Pausenführung letztendlich klar mit 8:4. Es ist der insgesamt achte Titel für die Salzburger, der sechste in Serie. Mühlviertel ist zum fünften Mal ensuite "nur" Vize.
"Wir haben uns verpokert", lautete das Resümee von UJZ-Trainer Josef „Pepi“ Reiter, "wir wollten mit Gabit Esimbetov und Zviadi Gogochuri gegen ihre Stars, Ludwig Paischer und Max Schirnhofer, punkten." Diese Taktik ging allerdings in die Hose.
Paischer lässt nichts anbrennen
Gabit Esimbetov (bis 60 kg) hatte gegen einen hochmotivierten Ludwig Paischer zweimal – wenn auch nur jeweils knapp - das Nachsehen. "Ich habe für einen Meistertitel selten so hart fighten müssen", jubelte Paischer, der zuvor im Halbfinale bereits Galaxys ungarische Nummer eins, Laszlo Burjan, zweimal bezwungen hatte.
Der zweite UJZ-Legionär, Zviaidi Gogochuri (bis 90), landete zwar in Durchgang eins einen Bilderbuch-Ippon gegen Christoph Kronberger (Sode-tsuri-kome-goshi), wurde im zweiten allerdings gegen dessen Bruder Stefan wegen eines unerlaubten Angriffs disqualifiziert.
"Wir haben uns für diese Legionäre entschieden und dazu müssen wir nun auch stehen", trug es Peter Scharinger (bis 73) mit Fassung. Der Pürnsteiner sorgte gemeinsam mit Georg Reiter (bis 66) dafür, dass Mühlviertel die Partie offen hielt.
Vorentscheidung durch Schirnhofer
Das Duo holte gegen Flachgaus polnische Legionäre Tomasz Kowalski (Kano-Cup-Sieger) und Tomasz Adamiec (im Herbst zwei 3. Plätze im Weltcup) sensationell zwei Siege und ein Unentschieden bei gerade einmal einer Niederlage (Genaueres nachzulesen in den Einzelbegegnungen unten). Letztendlich reichte aber auch das nicht.
Für die Vorentscheidung aus Flachgauer Sicht sorgte Felix Schirnhofer (bis 81), der etwas überraschend Albert Fercher im zweiten Durchgang mit einer Beintechnik bezwang und so die Salzburger beinah uneinholbar in Führung brachte. UJZ-Schwergewicht Daniel Allerstorfer (über 100) schied nach dem ersten Durchgang mit einer Oberschenkel-Verletzung aus.
Pflicht erfüllt
Im Halbfinale zuvor hatte sich Mühlviertel trotz des Fehlens von Polen-Legionär Przemyslaw Matyjaszek (bei polnischer Meisterschaft) gegen Union Pinzgau mit 8:5 (4:2) durch. Auch hierbei sorgten Reiter und Scharinger für die Big Points.
Flachgau gewann in der Vorschlussrunde gegen Grunddurchgangssieger Galaxy Tigers Wien mit 10:3. Galaxy sowie Pinzgau sind beide Dritter.
Quelle: UJZ Mühlviertel - Reinhold Pühringer, erschienen am 8.11.2010
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