Judo-Liga startet – und Mühlviertel schaut nur zu
UJZ Mühlviertel ist in der ersten Bundesliga-Runde am Wochenende kampffrei. Erzrivale Flachgau hat aufgerüstet. „Das wird ganz schwer“, so Haugeneder.
Peter Scharinger in blau
Foto: Christian Fidler;
NIEDERWALDKIRCHEN: Fünfmal in Folge wurde das UJZ Mühlviertel zuletzt Vize-Meister. Ein Titel, der dem Rekordmeister (elf Titel) eigentlich gar nicht schmeckt. Doch die Vorzeichen für die am Wochenende beginnende Saison sind alles andere als verheißungsvoll, denn Serienmeister JU Flachgau, der Klub des Olympia-Zweiten Ludwig Paischer, hat mit Michael Mayr (bis 66 kg) einen Nationalteamkämpfer von Konkurrent JU Pinzgau abgeworben.
„Durch Mayr plus die zwei erlaubten Legionäre sind sie jetzt in allen Klassen sehr gut besetzt. Flachgau ist heuer so stark wie noch nie“, prognostiziert UJZ-Obmann Franz Haugeneder, „so sind sie fast unschlagbar.“
Sechs Teams streiten um vier Tickets
Haugeneders Mühlviertler sind in der ersten Runde der aus neun Teams bestehenden Liga kampffrei, greifen erst zwei Wochen später am 18. März auswärts gegen WSG Wattens ein. Die Tiroler zählen für Haugeneder Anwärtern auf einen Platz im abschließenden Final Four, welches letztendlich über den Meister entscheidet und aller Voraussicht nach am 22. Oktober stattfindet. Der Ort ist bisweilen noch unbekannt.
„Neben Flachgau, Pinzgau, Wattens, Galaxy Wien und uns glaube ich auch, dass Leibnitz heuer ein Wörtchen um die Final-Four-Plätze mitreden wird“, meint Haugeneder. Die verbleibenden drei Mannschaften – Samurai Wien, Multikraft Wels und Aufsteiger PSV Salzburg – sieht er im Kampf gegen Abstieg.
Auf’s falsche Pferd gesetzt
Kein glückliches Händchen hatte Haugeneder im vergangenen Jahr bei der Wahl der Legionäre bewiesen, die ihren Teil dazu beitrugen, dass das Finale 2010 zu Hause mit 4:8 gegen Flachgau verloren ging. „Ja, das nehme ich auf meine Kappe“, erklärt Haugeneder.
Für heuer hat er sich bereits nach Alternativen umgesehen, „aber verraten will ich noch nichts. Nur so viel sei gesagt: Im Grunddurchgang werden wir sie nur sporadisch einsetzen.“
Olympia-Quali statt Liga
Dass mit Georg Reiter (bis 66 kg), Peter Scharinger (bis 73) und Albert Fercher (bis 81) gleich drei Mühlviertler im Weltcup-Zirkus um Punkte für die Olympia-Quali raufen und deshalb das eine oder andere Mal in der Liga fehlen könnten, sieht Haugeneder nicht als Problem.
„Die Termine sind mit Bundestrainer Udo Quellmalz so abgestimmt, dass es zu kaum Überschneidungen kommt. Es kann natürlich sein, dass er kurzfristig Turniere empfiehlt. Darauf werden wir Rücksicht nehmen. Das betrifft aber auch andere starke Teams wie Flachgau, Pinzgau oder Galaxy. In der Bundesliga-Kommission haben wir festgelegt, dass es diesbezüglich keine Verschiebungen gibt.“
Huemer drängt nach
Personelle Veränderungen gibt es im Team der Mühlviertler kaum. Lediglich, dass mit Mathias Huemer (bis 60) und Daniel Allerstorfer (über 100) zwei Athleten seit Mitte 2010 im Heeressportzentrum in Linz trainieren und deshalb ebenfalls in Nationalteam drängen. Während Allerstorfer bereits seit knapp zwei Jahren ein fixer Bestandteil der Bundesliga-Mannschaft ist, könnte bei Huemer dieser Schritt heuer folgen.
Quelle: UFZ Mühlviertel - Reinhold Pühringer, erschienen am 4.3.2011
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