NIEDERWALDKIRCHEN: Nach fast zwei Jahren Pause geht Silvia Schlagnitweit wieder auf Titeljagd. Seit Ende Jänner schuftet die 31-Jährige mehrmals wöchentlich für ihr Comeback. Die EM-Dritte von 2003 wird allerdings nicht in ihrer gewohnten Gewichtsklasse bis 70 kg an den Start gehen, sondern sich eine Klasse höher – also bis 78 kg – versuchen.
„Das Abnehmen ist sich neben dem Hausbau nicht ausgegangen“, erklärt Schlagnitweit, „mal schauen, wie ich in der neuen Gewichtsklasse zurecht komme. Dort werde ich zu den leichtesten zählen.“
Doch was bewegte die dreifache Medaillengewinnerin bei Weltcups zur Rückkehr? „Vordergründig ging es mir um den Spaß, aber um ehrlich zu sein, liebäugle ich auch ein wenig mit dem Titel.“ Welcher ihr neunter wäre.
Hochzeit im Juli
Dass Schlagnitweit nach Hard noch weitere Staatsmeisterschaften kämpft, will sie nicht ausschließen. „Definitiv werden es allerdings meine letzten Staatsmeisterschaften unter dem Namen Schlagnitweit“, verweist sie lächelnd darauf, dass sie im Juli heiratet. Dann soll auch der Hausbau beendet sein.
Vorbereitet hat sich Schlagnitweit in den letzten Wochen mit Marianne Hollensteiner. „Ich habe mit ihr abgesprochen, dass sie dann plus 78 kg an den Start geht“, verrät Schlagnitweit. Ansonsten wären sich die beiden wohl in die Quere gekommen. Für Hollensteiner geht es ebenfalls um den neunten Titel.
Fercher weiterhin krank
Erst einen Titel zu Buche stehen hat Albert Fercher. Diesen holte er vergangenes Jahr in Wattens und diesen wird er heuer nicht verteidigen können. Der Grund ist das Pfeiffer’sche Drüsenfieber, welches beim Lackener noch immer nicht vollständig abgeklungen ist.
Seit Ende November leidet der 23-Jährige daran. Ursprünglich wollte er beim Weltcup in Warschau Ende Februar auf die Matte zurückkehren. Daraus wurde allerdings nichts.
„Die Blutwerte schauen schon ganz gut aus, aber sobald ich im Training etwas Intensives mache, bin ich gleich voll geschlaucht“, erklärt der Nationalteamkämpfer frustriert. „Dass ich den Titel nicht verteidigen kann, tut weh.“
Reiters Prognose
Eines seiner Aushängeschilder so zu sehen, schmerzt Trainer Josef „Pepi“ Reiter, der sich aber darüber im Klaren ist, in diesem Fall nichts erzwingen zu können.
Für ihn zählen die Staatsmeisterschaften zu den wichtigsten Turnieren des Jahres. „Denn wenn man etwas werden will, muss man zuerst einmal österreichischer Meister sein“, erklärt er. Seine Prognose für Hard fällt zwiegespalten aus: „Aus Mühlviertler Sicht könnte es das erfolgreichste oder eines der schlechtesten Jahre werden.“ Geht es gut aus, könnte sich Mühlviertel zum vierten Mal in Folge zum erfolgreichsten Klub bei Judo-Staatsmeisterschaften krönen.
Neben den bereits erwähnten Namen gelten folgende Mühlviertler als aussichtsreiche Kandidaten auf Titel und Medaillen gelten: Mathias Huemer (bis 60 kg), Georg Reiter (bis 66), Peter Scharinger (bis 73), Daniel Allerstorfer (plus 100), Nicole Kaiser (bis 48)