LACKEN. "Schwerer Verkehrsunfall in Waidholz mit zwei eingeklemmten Personen", so lautete die Alarmierung zu einer technischen Einsatzübung der FF Lacken. Gemäß dem Szenario wurden zu dieser Übung auch die benachbarte FF Bad Mühllacken sowie der Arbeiter-Samariterbund Feldkirchen/D. dazu alarmiert. Neben einer raschen und doch patientenschonenden Rettung aus den Unfallfahrzeugen stand bei dieser Übung vor allem die intensive Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen im Mittelpunkt.
Um 19:30 Uhr folgte der Startschuss zu dieser von FF Lacken und ASB Feldkirchen/D. vorbereiteten Einsatzübung. Die 3 Unfallopfer waren zu diesem Zeitpunkt bereits realistisch geschminkt auf ihrem Posten und warteten auf die Einsatzkräfte.
Ausgangslage
Die FF Lacken traf als erstes am Unfallort ein, der Einsatzleiter machte sich einmal ein Bild von der Lage. Ein PKW war frontal mit einem Traktor kollidiert und in den angrenzenden Wald geschleudert worden. Der Lenker war in seinem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Noch schlimmer erwischte das zweite Opfer. Ein weiteres Fahrzeug war hinten auf den Traktor-Anhänger aufgefahren. Dabei wurde der Lenker von einer am Anhänger transportierten Eisenstange durchbohrt! Von der Lenkerin des Traktors fehlte jede Spur, sie war davongelaufen.
Sofort wurden die Feuerwehrmänner eingeteilt, um die Unfallopfer zu betreuen und ihre Rettung vorzubereiten. Auch die Suche nach der Traktor-Fahrerin wurde sofort begonnen. Nach kurzer Zeit trafen auch der Samariterbund Feldkirchen sowie die FF Bad Mühllacken am Ort des Geschehens ein.
Koordinierte Vorgehensweise
Die FF Lacken versuchte im Wald, den verletzten PKW-Lenker möglichst rasch aus seinem "Gefängnis" zu befreien und kämpfte dort mit dem abschüssigen Gelände. Zur gleichen Zeit hatten die Feuerwehrmänner aus Bad Mühllacken die knifflige Aufgabe, das gepfählte Unfallopfer so schonend wie möglich zu retten. Beide Feuerwehren wurden dabei von den Sanitätern unterstützt, man beratschlagte sich regelmäßig was nun die nächsten Schritte bei der Rettung sein sollten.
In der Zwischenzeit konnte auch die verschwundene Traktor-Lenkerin von den Suchtrupps aufgefunden werden. Sie war nur leicht verletzt, stand aber unter schwerem Schock und war auf einer nahegelegenen Wiese herumgeirrt.
Geräteablage
Ein Übungsziel der Feuerwehr war auch der Aufbau eines Geräteablage-Platzes. Während sich der Einsatzleiter und seine Helfer in der Erstphase einmal ein Bild von der Lage machen und sich mit den Sanitätern abstimmen, wird von den anderen die Gerateablage-Plane aufgebreitet und bestückt.
Auf dieser Plane finden alle Geräte und Hilfsmittel Platz, die für die bevorstehende Menschenrettung benötigt werden könnten. Die Vorteile dieser zentrale Ablage liegen auf der Hand: Zum einen liegen alle wichtigen Geräte griffbereit und zentral an einem Platz. Dies ist vor allem in der Nacht oder bei unübersichtlichen Einsatzorten wichtig. Auf der Plane sind alle wichtigen Geräte aufgezeichnet, so dass auch keines vergessen wird. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz der Geräte vor Schmutz.
Nach rund einer Stunde waren alle Unfallopfer gerettet und von den Sanitätern erstversorgt worden. In der Nachbesprechung wurde das gerade beübte Szenario noch einmal wiederholt und diskutiert. Die Übungsverantwortlichen und -beobachter zeigten sich sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf. Gemeinsam ortete man aber auch kleine Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten, an denen es in Zukunft zu arbeiten gilt.