Bundesliga gegen Leibnitz: Im Duell ohne Legionäre kann Mühlviertel das Fehlen seiner Top-Kämpfer wettmachen. Angenehme Kopfschmerzen für Coach.
Peter Pfistermüller in blau
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Dritte Runde, zweiter Sieg. Das UJZ Mühlviertel gewinnt im ersten Heimkampf der Saison gegen die SU Leibnitz mit 10:3 (4:2). Und dass obwohl mit Georg Reiter, Peter Scharinger (beide beim Grand Prix in Baku, Letzterer wird Fünfter) und Albert Fercher (noch immer krank) passen müssen.
"Dieses klare Ergebnis bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Weil wenn Georg, Peter und Albert wieder zurückkommen - wen soll ich den für sie herausgeben aus dieser toll funktionierenden Mannschaft", meint Coach Pepi Reiter mit einem Augenzwinkern.
UJZ erwischt Kaltstart
Im Duell ohne Legionäre – die Klubbosse Franz Haugeneder und Norbert Wiesner verständigen sich im Vorfeld auf ein Gentleman-Agreement – legt der Vize-Meister allerdings einen Fehlstart hin. Zunächst muss sich Mathias Huemer (bis 60 kg) überraschend dem Steirer Manuel Hödl geschlagen geben. Geschwächt durch eine Pollen-Allergie geht dem Neo-Deutschland-Legionär (kämpft in der zweiten Liga für Spremberg) nach zwei Minuten sichtlich die Kraft aus.
Im Anschluss darauf kommt Driton Shala (bis 66) gegen Dominik Lang nicht über ein Remis hinaus. Der UJZ’ler hatte sich zuvor im Duell der zweiten Teams gegen Toshi Nakamura eine Knie-Verletzung zugezogen. Obwohl das Gelenk dick angeschwollen ist, steht er danach auch in der Ersten seinen Mann.
Wende durch Dobersberger und Schaubmayr
Diesen verhaltenen Start machen aber dann die Teamkollegen wett. Martin Dobersberger (bis 73 gegen Stefan Ribitsch) und Rene Schaubmayr (bis 81 gegen Christoph Schögler) gewinnen ihre Kämpfe mit Ippon und bringen so Mühlviertel auf die Siegerstraße.
Eine erste Vorentscheidung dann bis 90 kg, wo Peter Pfistermüller Philipp Ackerl über die Zeit mit Waza-ari (für O-uchi-gar) förmlich niederringt. Martin Bertagnoli (bis 100 kg) bringt die Gäste zwar noch einmal auf 2:3 heran, doch Daniel Allerstorfer lässt im Schwergewicht Philipp Popp mit drei Strafen förmlich auflaufen. Pausenstand 4:2.
Der Vier-Punkte-Mann
Im zweiten Durchgang macht das UJZ früh alles klar. Reini Pühringer (hält Hödl fest) und Shala (sehenswerter De-guruma gegen Lang) stellen auf 6:2. Die endgültige Entscheidung holt Dobersberger, der Ribitsch kontert.
Dass es letztendlich so deutlich ausgeht, dafür sorgen noch Schaubmayr (Yuko-Sieg über Thomas Ackerl) und Pfistermüller. Letzterer dreht in der Neuauflage des Erstrunden-Duells noch einen Waza-ari-Rückstand in einen Sieg (Ippon durch eine Konter-Technik gegen Seoinage) um.
Großes Lob für den U20-Kämpfer, dem nur allzu oft eine - sagen wir - "ausbaufähige" Kondition nachgesagt wird. Diesmal aber nicht. Denn bereits in der zweiten Mannschaft holt Pfistermüller zuvor zwei Punkte und fährt am Samstagabend somit insgesamt vier Siege ein.
Allerstorfer lässt es krachen
Bertagnoli sorgt gegen den um knapp zwanzig Kilo leichteren Simon Hofer, der sich von seiner Schulterverletzung von der Landesmeisterschaft wieder erholt hat, für den dritten Zähler der Leibnitzer.
Den Schlusspunkt hinter die Partie setzt einmal mehr Allerstorfer, der Popp diesmal mit einem Beinwurf spektakulär auf die Matte befördert. Auch der St. Petringer scort wie Pfistermüller vier Punkte.