Die erst 16-jährige Nicole Kaiser (bis 48 kg) holt ihren ersten Europacup-Sieg. In der Europarangliste schafft sie damit Sprung in die Top 5.
Nicole Kaiser schafft Meisterstück
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Der kometenhafte Aufstieg von Nicole Kaiser geht weiter. Mühlviertels kleiner Judo-Juwel gewinnt in den U20-Europacup in Kiew. Nach drei Vorrundensiegen schlägt die St. Martinerin im Finale die Weißrussin Hanna Davidovich.
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dafür ist die Freude jetzt umso größer“, jubelt die Himmelstürmerin, die sich im März sogar zur österreichischen Staatsmeisterin bei den Erwachsenen krönte. Durch den Sieg in Kiew und ihren zweiten Platz Anfang Mai beim Europacup in Lignano stößt Kaiser in der U20-Europarangliste nun in die Top 5 vor.
Kaisers-Gegnerinnen in Kiew:
Finale: Hanna Davidovich (BLR)
Halbfinale: Aisha Gurbanli (AZE)
Viertelfinale: Yuliya Kuzmyka (UKR)
Achtelfinale: Ebru Iyisu (TUR)
Ein (fast) neidischer Herren-Coach
Auch die Trainer sind verblüfft. Dass Kaiser Talent hat, war ihnen bewusst, doch dass die U17-EM-Zweite des Vorjahres bereits in ihrem ersten Jahr in der neuen Altersklasse so aufzeigt, ist dann doch verwunderlich. „Wahnsinn!“, kommt etwa Josef „Pepi“ Reiter aus dem Staunen nicht heraus. „Wenn Nici so weitermacht, müssen wir fast anfragen, ob wir sie in der Bundesliga-Mannschaft der Herren einsetzen dürfen“, fügt er nicht ganz ernst gemeint hinzu.
Heimturnier vor der Brust
Für Kaiser geht es Schlag auf Schlag. In zwei Wochen macht der Europacup-Zirkus in Österreich, genauer gesagt in Leibnitz, halt. Mit dem Selbstvertrauen von Kiew und dem Heimvorteil erscheint auch dort ein weiterer Spitzenplatz möglich. „Es sind bereits viele internationale Nennungen da. Und es steht jetzt schon fest: Es wird ein saustarkes Turnier“, verrät Organisator Norbert Wiesner.
Richtig spannend wird es für Kaiser allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte. Dann folgen mit der U20-EM im belgischen Lommel (16.-18. September) und U20-WM im südafrikanischen Kapstadt (3.-6. November) die Jahreshöhepunkte.
Fercher-Comeback endet in Runde eins
Nicht so glatt verlief das Europacup-Wochenende für Mathias Huemer (bis 60 kg) und Albert Fercher (bis 81 kg). Das Duo musste sich bei der Erwachsenen-Konkurrenz im russischen Orenburg jeweils in der ersten Runde geschlagen geben. Für Fercher war es das erste Turnier nachdem er ein halbes Jahr wegen Pfeiffer’schen Drüsenfieber pausieren musste.