UJZ Mühlviertel findet in 6. Bundesligarunde mit 11:2 bei PSV Salzburg zurück in die Erfolgsspur. Fercher wieder der Alte. Scharinger verdaut Fieberschock.
Peter Scharinger in weiss gegen Stefan Obermayr
Foto: Christian Fiedler
NIEDERWALDKIRCHEN: „Mit voller Hose ist dann doch leichter stinken“, lautet das Resümee von UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter. Gemeint ist damit, dass das UJZ in der Mozartstadt zum ersten Mal in dieser Saison in Bestbesetzung auf die Matte steigt und damit Tabellenplatz drei behauptet.
Das klare Ergebnis ist wie Balsam für die Mühlviertler Judo-Seele, die durch das überraschende 6:7 zuletzt bei Samurai Wien ein paar Kratzer abbekommen hat. „Ich habe diesmal bewusst mit keinem Wort die Samurai-Partie erwähnt“, erklärt Reiter.
Wieder ganz der Alte
Ganz wichtig ist die Begegnung vor allem für Albert Fercher, der diesmal bis 90 kg einen großen Schritt zu seiner alten Stärke macht und gegen den rumänischen Legionär Marian Halas ein Unentschieden und einen Sieg holt.
„Das gibt Selbstvertrauen für die anstehende Weltcup-Tour durch Südamerika“, freut sicht der Lackener, der das zweite Duell mit Halas durch einen Last-Second-Ippon für sich entscheidet. Bei der Südamerika-Tour steigt Fercher erst beim in zwei Wochen stattfindenden Weltcup in Sao Paulo ein.
Scharinger hat Fieberschock gut verdaut
Bereits eine Woche früher – also beim Grand Slam in Rio de Janeiro – ist Peter Scharinger dabei. Der Heeressportler wiegt gegen PSV bis 81 kg ab und ist zweimal gegen Stefan Obermayr mit Ippon erfolgreich. Im ersten räumt er den Polizisten mit einem spektakulären Beinwurf nieder.
Im zweiten Durchgang blüht der Pürnsteiner nach einem Rückstand sichtlich auf und spult gegen Obermayr sein ganzes Technik-Profil herunter. Letztendlich geht er mit zwei Waza-ari-Wertungen für linken Schwitzkastenwurf und Abtaucher als Sieger von der Matte. „Eigentlich hatte ich überlegt, nur einmal zu kämpfen, aber die zwei Siege geben Kraft, auch wenn es gegen so einen robust stehenden Gegner nicht leicht ist“, analysiert der 25-Jährige, der unter der Woche noch einen Fieberschock verdauen musste.
„Ich war am Montag Gelbfieber-Impfen, darauf hat mein Körper angeschlagen. Das kann passieren, war aber halb so wild“, so der EM-Fünfte weiter.
Ehrenpunkte durch Tiefgraber
Den freigewordenen Platz bis 73 kg übernimmt in Salzburg Georg Reiter. Der zweifache 66-kg-Staatsmeister macht sowohl gegen Johannes Pfeiffer als auch gegen Christian Pfleger zwei souveräne Punkte.
Dass die Partie nicht gar zu Null ausgeht, dafür sorgt PSV-Jungstar Andreas Tiefgraber. Der Junior macht bis 60 kg sowohl gegen Reini Pühringer als auch gegen Mathias Huemer seine Punkte. Huemer kann sich im ersten Durchgang durch einen Sieg bis 66 kg gegen Tobias Windbichler auszeichnen.
Klare Verhältnisse im Legionärs-Duell
Im Legionärs-Duell bis 100 kg hat Mühlviertels Dominik Gerzer zweimal gegen den Rumänen Daniel Matei die Oberhand. Daniel Allerstorfer (zweimal +100 kg) und Gregor Brandtner (im zweiten Durchgang bis 66 kg) kommen zu leichten Punkten.
In der Tabelle bleibt das UJZ hinter Flachgau und Galaxy auf dem dritten Rang. Neuer Vierter ist Leibnitz, das an den kampflosen Pinzgauern vorbeizieht. Jene Pinzgauer, die in der nächsten Runde (25. Juni) in Gramastetten auf Mühlviertel treffen. Im Hinblick auf das Final Four eine richtungsweisende Partie.