ÖJV-Team hebt erstmals zu groß angelegter Amerika-Reise ab. Scharinger will bei Grand Slam in Rio den Sprung in die Olympia-Tickets-Ränge schaffen.
Peter Scharinger gegen Stefan Obermayr (blau)
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Peter Scharinger (bis 73 kg) stehen harte, aber wichtige Wochen bevor. Der 25-Jährige brach am Mittwoch nach Rio de Janeiro auf, wo er am Samstag am dritten Grand Slam des Jahres teilnimmt. Dort geht es um die Big Points für die Olympia-Quali. 300 würde ein erster Rang, der für den Vorjahres-Fünften aber wohl außer Reichweite ist, bringen.
Doch es muss nicht der Platz ganz oben sein, um sich für London 2012 zu qualifizieren. Denn der EM-Fünfte liegt in der bereinigten Weltrangliste (es zählt nur der beste jeder Nation) an der 23. Stelle und damit nur einen Platz hinter jenem Kontingent, das das Ticket für die Spiele erhält.
„Es gibt auch noch einen Umweg über eine Handvoll kontinentale Startplätze. Doch auf das sollte man es nicht anlegen“, erklärt ÖJV-Teamchef Udo Quellmalz, der Scharinger in Amerika einiges zutraut. „Er hat zuletzt gute Leistungen gezeigt, für ihn könnten sich die nächsten Wochen auszahlen“, so der Olympiasieger von 1996 weiter.
Wo die Trauben bislang nicht so hoch hingen
Nach Rio geht es Schlag auf Schlag. Es folgen die Weltcups in Sao Paulo (25./26.6.), Miami (2./3.7.) und Isla de Margarita (VEN; 9./10.7.), bei denen mit Georg Reiter (bis 66 kg) und Albert Fercher (bis 81) noch zwei weitere Mühlviertler mit von der Partie sein werden.
Miami und Isla de Margarita werden heuer das erste Mal vom ÖJV beschickt. Von dieser Maßnahme erhoffen sich die Verantwortlichen leichte Olympia-Punkte, denn die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das Niveau bei diesen Weltcups vergleichsweise niedrig war. „Aber wir sind nicht die einzigen, die diese Idee hatten“, hat sich Quellmalz bereits umgehört. „Auch andere Nationen wie zum Beispiel die Russen werden heuer erstmals dort sein.“ Zum Abschluss geht es zurück nach Rio, wo die Militärweltspiele stattfinden.
Strafe von oben
Im Vorfeld der Amerika-Reise gab es für Scharinger im wahrsten Sinne des Wortes einen kleinen Schock. Die Gelbfieber-Impfung schlug beim Heeressportler an, wodurch er für zwei Tage mit Fieber das Bett hüten musste.
„Als uns bei der Impfung der Arzt warnte, dass so etwas passieren könnte, habe ich noch mit Georg gescherzt, dass es sicherlich ihn erwischen würde. Die Strafe von oben folgte aber auf den Fuß“, schmunzelt Scharinger, der aber bereits am vergangenen Wochenende mit zwei Siegen in der Bundesliga bewies, dass er wieder voll fit ist.