Achtung: die ReSI Plattform wurde mit Ende 2018 geschlossen. Hier klicken fuer mehr Informationen.

    Diese Seite dient nur mehr als Archiv für die Beitraege die in den letzten 22 Jahren gesammelt wurden.


ReSI Regionales Informationssystem
 NACHRICHTEN

ReSI Startseite
Regionales
Vermischtes
Leute
Sport
Kino
Was ist los?
Wirtschaft

Umwelt

Meist Gelesen
Meist Kommentiert
Meist Bewertet

Alte und neue News
im Archiv suchen.

 SERVICES

Aktuelles Wetter
Livebilder

 VEREIN ReSI

Infos über ReSI

  WICHTIGE LINKS

Wirtschaft
Tourismus
Vereine
Kultur


Mediathek
Nachhaltigkeit

Mitfahrbörse
fahrgemeinsam.at

Regionales-Vermischtes | Hofkirchen i.M.
Rettung der Burgruine Falkenstein

Arbeitsschwerpunkte 2011 mobilisierten insgesamt 40 Helfer aus 3 Staaten, 6 Bundesländern und 20 Gemeinden


Fahrende deutsche Handwerksburschen Andreas und Christian (2 Steinmetze) im Fachgespräch mit Kulturhistoriker Stadtrat Matthias Koopmann (Passau), Baumeister Thomas Rosenberger und Architekt Robert Wacha vom Bundesdenkmalamt bei der Vorbesprechung wichtiger Erhaltungsmaßnahmen
HOFKIRCHEN. Seit drei Jahren laufen in Hofkirchen i. M. große Bemühungen, den gänzlichen Einsturz der international bekannten Burgruine Falkenstein zu verhindern. Der Anstoß dafür kam im Jahr 2008 vom Archäologen Heinz Gruber und Architekten Robert Wacha, zwei Experten des Bundesdenkmalamtes Linz.

Bei Bürgermeister Martin Raab fanden die Beiden ein offenes Ohr und persönliches Interesse: „Die Ruine Falkenstein hat in den letzten Jahrzehnten eine wichtige Rolle für die regionale Jugend und Schulklassen gespielt. Sie bietet mit den noch gut intakten Räumlichkeiten und Gewölben nach wie vor einen spannenden Einblick in unsere Vergangenheit. Die Burganlage ist ein willkommenes Fenster in das späte Mittelalter und die nachfolgenden Jahrhunderte, sie ist die Wurzel unserer regionalen Besiedelungsgeschichte und wird daher auch regelmäßig von vielen Schulklassen besucht. Falkenstein liefert seinen Besuchern ein beeindruckendes Erlebnis. Es ist unglaublich, wie viele Geschichts- und Mittelalter-Experten sich persönlich für unsere Burganlage interessieren“.

Burg Falkenstein ist Wurzel der regionalen Besiedlungsgeschichte
Falkenstein war im 12. Jahrhundert von den Passauer Bischöfen errichtet worden. Zweck war die Rodung und Besiedelung des Mühlviertels sowie des benachbarten bayerischen und böhmischen Raumes. Viele bayerische und Mühlviertler Märkte wurden von Falkenstein aus gegründet, auch das bekannte Stift Schlägl, als kulturelles und geistliches Zentrum im Bezirk Rohrbach. Darüber hinaus schrieb Zawisch von Falkenstein einen Teil der Geschichte Böhmens mit. Das vor mehr als hundert Jahren gefundene Zawisch-Schwert samt Rüstung wird Mittelpunkt der bilateralen Landesausstellung OÖ/Südböhmen 2013sein. Südböhmen war über Jahrhunderte wichtiger Handelspartner des Mühlviertels.


Falkenstein-Virus zieht viele Besucher an – Wasserturm dient als abenteuerliche Übernachtungsherberge
Sehr viele Wanderer, Urlauber und auch Einheimische statten der Burgruine Falkenstein regelmäßig einen Besuch ab. „Während der Erhaltungsarbeiten habe ich heuer sogar viele Menschen kennen gelernt, die regelmäßig im Wasserturm von Falkenstein nächtigen. Familien und Jugendgruppen pflegen diese Gewohnheit in periodischen Abständen und sind manchmal geradezu von einem „Falkenstein-Virus“ infiziert. Leider ist den Hofkirchnern und Einwohnern der umliegenden Region die tatsächliche Bedeutung unserer Burgruine Falkenstein viel zu wenig bewusst. Viele Besucher haben sich ausdrücklich bei uns dafür bedankt, dass wir unsere Freizeit für den weiteren Erhalt der Burg Falkenstein einsetzen. Manche von ihnen haben sogar spontan ihre aktive Mitarbeit angeboten“, freut sich Bgm. Martin Raab.
Eine Nächtigung im Wasserturm der Burg Falkenstein steht bei vielen Familien und Jugendlichen hoch im Kurs. Im Bild Kirchenkonservator der Erzdiözese Salzburg Josef  Kral, der seit 25 Jahren hin und wieder in Falkenstein schläft.
            Eine Nächtigung im Wasserturm der Burg Falkenstein steht bei vielen Familien und Jugendlichen hoch im Kurs. Im Bild Kirchenkonservator der Erzdiözese Salzburg Josef Kral, der seit 25 Jahren hin und wieder in Falkenstein schläft.

Erhaltungsarbeiten 2011 haben gezeigt: Burgruine Falkenstein kann ohne große Schwierigkeiten der Nachwelt erhalten bleiben
Erfreuliches Ergebnis der vier Arbeits-Schwerpunktwochenenden vom 24. Juni bis 14. August 2011 ist der eindeutige Beweis, dass es ohne Schwierigkeiten möglich ist, unseren Nachkommen die wichtigsten noch vorhandenen Räumlichkeiten und Mauern von Falkenstein zu erhalten. Bürgermeister Martin Raab: „Die wichtigste erforderliche Ressource dafür sind so viele ehrenamtliche Helfer wie nur möglich!“

Der Verein zur Erhaltung von Falkenstein zählt einige einschlägige Experten zu seinen Mitgliedern, die sich aktiv an den Arbeitseinsätzen 2011 beteiligt haben: Architekt DI Robert Wacha vom Bundesdenkmalamt, Archäologe und Prähistoriker Stadtrat Matthias Koopmann aus Passau, Baumeister Thomas Rosenberger und Bauökologe Alfred Ruhdorfer aus Altenhof. Unter ihrer fachmännischen Anweisung nahmen die aktuellen Erhaltungsarbeiten einen ausgezeichneten Verlauf. Gelungen ist heuer die Sanierung empfindlicher Schäden am inneren und äußeren Mauerwerk des früheren Hauptwohnraumes (Pallas). Diese Mauern sind zu einem sehr großen Teil vor dem weiteren Verfall gerettet. Einige heikle Arbeiten sind noch durchzuführen, teilweise müssen diese Arbeiten aber von beruflichen Fachleuten durchgeführt werden.

Für Bgm. Martin Raab haben die vier Arbeitswochenenden auch einen ganz wichtigen Nebeneffekt mit sich gebracht:

„Die Erkenntnis, dass sich ungeheuer viele Menschen aus ganz Österreich und Deutschland persönlich mit großem Engagement für die kulturhistorisch wertvolle Burganlage Falkenstein interessieren. Menschen, die ihre eigene Freizeit und Arbeitskraft für den Erhalt alter Baudenkmäler einsetzen. Zugleich sehr wertvolle Männer und Frauen, die zumeist eine ausgeprägte Bodenständigkeit und das nötige Gespür für Kultur und wichtige Fragen des menschlichen Lebens in sich tragen“.

Linzer Vereinshomepage burgenkunde.at mobilisierte viele erfahrene Experten, denen der Erhalt von Falkenstein ein großes persönliches Anliegen ist
Eine Schlüsselrolle bei der Suche nach greifbaren Mitarbeitern für die Erhaltungsarbeiten spielte neben den bekannten Printmedien die Internetplattform des Linzer Burgenkunde-Vereins burgenkunde.at mit Obmann Markus Hauser sowie Stephan Merten. Insgesamt vierzig ehrenamtliche Mitarbeiter konnten für die vier Schwerpunktwochenenden 2011 gewonnen werden. Viele davon ausgeprägte Burgenexperten sowie Kenner und Freunde der Burg Falkenstein. Die Hälfte der heurigen Aktivisten stammt aus dem Expertenforum von burgenkunde.at und stellte ihre praktischen Erfahrungen sowie ihr einschlägiges Fachwissen mit großem Fleiß und Begeisterung zur Verfügung.

Land OÖ und Bundesdenkmalamt zeigen sich angesichts der erbrachten Erhaltungsarbeiten begeistert. Sie sind die finanziellen Förderer der Aktivitäten
Wertvolle finanzielle Unterstützung wurde vom Bundesdenkmalt sowie der Direktion Kultur des Amtes der OÖ. Landesregierung bzw. von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer zur Verfügung gestellt.

Hochkarätige Akademiker, Mitarbeiter vom öffentlichen Dienst und Diözesen, Studenten und Pädagogen, Unternehmer, Facharbeiter und sogar medizinisches Fachpersonal mehrerer österreichischer Bundesländer und aus Bayern arbeiteten Hand in Hand nebeneinander. Sogar ein Holländer mit Wohnsitz in Niederösterreich gesellte sich zu den Falkenstein-Aktivisten. All diese Menschen verbindet das persönliche Anliegen, die Burgruine Falkenstein vor dem drohenden Zerfall zu retten!

Die bisherigen Aktivisten 2011 kamen aus allen Himmelsrichtungen:
1 Holländer, 1 Burgenländer, 3 Wiener, 4 Niederösterreicher, 1 Salzburger, 8 Bayern, 6 Linzer und 14 weitere Oberösterreicher, davon 11 aus der regionalen Nachbarschaft zu Falkenstein.


Alfred Ruhdorfer ist ein anerkannter Spezialist für historisches und ökologisches Bauen. Er stellte sein Wissen seit drei Jahren den Erhaltungsarbeiten zur Verfügung.
 
Nächste große Aktion zur Erhaltung der Burgruine Falkenstein:
Treffen fahrender deutscher und österreichischer Handwerksgesellen während der ersten beiden Wochen im September 2011

Durch eine Initiative von Ludwig Bauer, Mitglied der Geschäftsführung im Granitzentrums Bayerischer Wald in Hauzenberg, führen heuer ca. 30 fahrende deutsche Handwerksgesellen vom 1. bis 18. September ihr Jahrestreffen 2011 in Hofkirchen i.M. durch. Sie stellen dabei ihre hohe Handwerkskunst für den Erhalt der Burgruine Falkenstein zur Verfügung. Gleichzeitig sind möglichst viele Handwerksgesellen aus Österreich eingeladen, sich den Deutschen Kollegen in Hofkirchen i.M. anzuschließen und gemeinsam voneinander zu profitieren. Diese Aktion wird von umfangreicher Medienberichterstattung begleitet und von der Europäischen Union, der EUREGIO und dem Regionalmanagement Mühlviertel sowie vom Land Oberösterreich finanziell gefördert. Eine Vorhut von vier deutschen Steinmetzgesellen befindet sich schon seit Anfang August in Hofkirchen i.M. Sie organisieren und planen den Aufenthalt und die konkreten Spezialeinsätze ihrer dreißig Kollegen während der ersten Septemberhälfte 2011.

Dritte Kalkbrandaktion Im Rahmen des groß angelegten zweiwöchigen Handwerkstreffens
Im Rahmen des deutsch-österreichischen Handwerkertreffens wird beim Meierhof der Ruine Falkenstein zum dritten Mal eine Kalkbrand-Aktion durchgeführt. Drei Tage und drei Nächte lang wird wiederum der eigene Kalkbrandofen des Ruinen-Erhaltungsvereines in Betrieb gesetzt. Dabei wird jener hochwertige Löschkalk selbst erzeugt, der bei den Erhaltungsarbeiten den wichtigsten Rohstoff bildet.


Kontaktdaten:
Mail: martin.raab@hofkirchen.at und martin-raab@aon.at
Telefon: 0664/4249 109;

Infos über die Burg Falkenstein:
www.hofkirchen.at;
www.burgenkunde.at;
www.burgensteite.com

Finanzielle Unterstützungen der Arbeiten zur Erhaltung der Burgruine:
Bankverbindung:
Raiba Donau-Ameisberg, BLZ 34075, Konto 4.130.027

 

Quelle: Bgm. Martin Raab, erschienen am 17.8.2011
Der Artikel wurde 1116 mal gelesen   


SCHLAGZEILEN

 

© Regionales Informationssystem www.ReSI.at, ZVR-Zahl: 555296147