Historisch alter Baum in Hofkirchen i.M. musste gefällt werden
Alte Linde am westlichen Ortseingang von Hofkirchen i.M. musste geschlägert werden – Gefahr für Mensch und Straßenverkehr war nicht mehr tragbar
Foto: Gemeinde Hofkirchen i.M.
HOFKIRCHEN: Schon im Jahr 2010 machte ein einschlägiger Experte des Amtes der OÖ. Landesregierung darauf aufmerksam, dass die alte Linde am westlichen Ortseingang neben der „Schweizer Kapelle“ das Ende ihrer Lebenszeit erreicht hat. Eine besondere Brisanz besitzt dieses Thema, weil die Zahl morscher Äste ständig steigt und diese eine erhebliche Gefahr für den Verkehr auf den vorbeiführenden Straßen, für Fußgänger und die schöne alte Kapelle unter der Linde darstellen. Zwischen Bgm. Martin Raab und dem Vorstand des Hofkirchner Dorferneuerungsvereines gab es daher die Vereinbarung, heuer einen schon etwas größeren jungen Baum hinter die Kapelle zu pflanzen und die alte Linde hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit regelmäßig zu kontrollieren. Im Spätsommer des Vorjahres kam es zum Verkauf des betroffenen Grundstückes von Max/Irene Huber (Lamperstorf, Gde.Pfarrkirchen i.M.) an Markus/Karin Reiter (Berg, Gde.Pfarrkirchen i.M.). Die neuen Besitzer wollten die Gefahr eines unter Umständen schwerwiegenden Unfalles durch das Herabstürzen morscher Äste nicht mehr auf sich nehmen und haben die alte Linde Anfang September gefällt.
Etliche Hofkirchner versammelten sich spontan bei der Schlägerung und trauerten wehmütig der alten Traditionslinde nach. Dieser prägnante Baum hatte ein ungefähres Alter von 150 bis 200 Jahren, er hatte dem benachbarten früheren Gasthaus Rachbauer den Namen „zur Linde“ gegeben. Nach Abschluss der Schlägerungsarbeiten stellte sich der Entschluss, die Linde zu fällen, als völlig richtige Entscheidung heraus. Mindestens drei Viertel des ca. 1 Meter dicken Stammes waren morsch bzw. schon völlig eingetrocknet. Nur mehr an zwei kleinen Flächen des Stammes waren die lebensnotwendigen Flüssigkeitsbahnen in Ordnung. Der Baum hatte besonders an der Westseite schwerste Schäden. Jederzeit hätte ein aufkommender Sturm dieses alte Hofkirchner Wahrzeichen unkontrolliert zu Fall bringen können. Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass kein noch so landschaftsprägender und ehrwürdiger alter Baum ewiges Leben besitzt. Die neuen Besitzer haben versprochen, einen jungen stattlichen Baum auf der Rückseite der Kapelle nach zu pflanzen. Mit dem gestorbenen Baum ist auch ein wesentlicher Gefahrenherd für den Straßenverkehr auf der Kreuzung Sportstraße/Falkenstein Landesstraße beseitigt worden. Das ist wohl der einzige positive Aspekt, der uns aus der Fällung der alten Linde erwächst.
Quelle: Martin Raab, Bgm., erschienen am 7.9.2011
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