Kopfschütteln beim UJZ Mühlviertel: Slowake Milan Randl entscheidet sich lieber für Vöcklabruck. Peter Scharinger führt UJZ-Aufgebot in Prag an.
Takashi Ono und Milan Randl (blau)
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Eigentlich engagierte UJZ Mühlviertel Milan Randl am Ende der Vorsaison. Damals sollte der 90-Kilo-Mann im Final Four mithelfen, den Meistertitel endlich wieder nach Oberösterreich zu holen. Doch als im letzten Moment der georgische Jungstar Varlam Liparteliani zusagte, wurde Randl auf die lange Bank geschoben. „Vorerst“, wie UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter damals stets betonte. Denn der Olympia-Dritte plante mit Randl fix für den diesjährigen Grunddurchgang ein. Doch daraus wird nichts.
Der siebenfache Weltcup-Medaillen-Gewinner heuert nun bei Aufsteiger Vöcklabruck an. Etwas, das im Mühlviertel niemand versteht. „Bei uns hätte er die Chance gehabt, um den Meistertitel mitzukämpfen, stattdessen kämpft er lieber um den Klassenerhalt“, schüttelt Reiter den Kopf.
Das UJZ, das im Vorjahr eine Lizenz für den 24-Jährigen gelöst hat, hätte die Möglichkeit gehabt, sich beim Wechsel querzulegen, verzichtete letztlich aber darauf. „Wenn einer lieber woanders kämpfen will, was soll ich dann mit ihm“, erklärt auch Reiter, der nun händeringend nach einem Ersatz sucht. Schließlich rückt der Bundesliga-Start am 17. März bedrohlich näher. Noch dazu muss das UJZ zum Auftakt gleich zum Erzrivalen Flachgau nach Straßwalchen.
Vorletzte Chance für Scharinger
Darum möchte Reiter die Gelegenheit nutzen und beim Herren-Weltcup am Wochenende in Prag potentielle Kandidaten beobachten. Doch ausschließlich Beobachten ist nicht, denn schließlich sind mit Driton Shala, Sohenmann Georg Reiter (beide bis 66 kg), Peter Scharinger (bis 73) und Albert Fercher (bis 81) gleich vier Mühlviertler am Start. Ein fünfter, Mathias Huemer (bis 60), muss wegen Rückenproblemen absagen.
Wichtig ist Prag vor allem für Scharinger, der noch Chancen auf das Olympia-Ticket hat, dafür allerdings noch Punkte benötigt. Nach Prag zählt nur noch die EM Ende April in Chelyabinsk (RUS) für die Quali.
Nachsatz zur Legionärssuche: Spätestens beim OÖ-Derby am 13. Oktober wollen die Mühlviertler gerüstet sein. „Dann wollen wir Milan zeigen, wo er besser hätte kämpfen sollen“, grinst Reiter.