Mit 3 x Gold, 4 x Silber und 2 x Bronze setzt sich das UJZ Mühlviertel bei der Staatsmeisterschaft in Straßwalchen nach einem Jahr Pause wieder Krone auf.
Peter Scharinger (in weiß) wirft Marcel Ott
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Vergangenes Jahr waren die Mühlviertler Herren erstmals seit 2004 ohne Titel geblieben. Das galt es dieses Jahr gut zu machen – und wie ihnen das gelang?! Die traditionell stark besetzten mittleren Gewichtsklassen bis 66, bis 73 und bis 81 kg gingen aber allesamt an den Bundesliga-Rekordmeister. Georg Reiter, Peter Scharinger und Albert Fercher holen Gold. Drei Titel hatte auch Gastgeber Flachgau, doch bei den vier zweiten Plätzen konnte der Paischer-Klub nicht mehr mithalten. Diese fuhren beim UJZ Driton Shala (bis 66), Daniel Allerstorfer (plus 100), Nicole Kaiser (bis 48) und Marianne Hollensteiner (bis 78) ein. Abgerundet wurde das Ergebnis von Mathias Huemer (bis 60) und Denise Zehetner (bis 63), die jeweils Dritte wurden.
Prestige-Duell erneut an Scharinger
Eigentlich war es gar nicht so sicher gewesen, ob Peter Scharinger nach der auslaugenden Weltcup-Serie überhaupt bei der ÖM an den Start geht. „Auch mit hat das überrascht“, gestand selbst ÖJV-Teamchef Udo Quellmalz, der allerdings einen bestens gelaunten Scharinger sah.
Im Finale kam es für den Pürnsteiner zum vorprogrammierten Showdown mit seinem Wiener Erzrivalen Marcel Ott, den er bereits zuletzt um Weltcup-Bronze in Prag knapp geschlagen hatte. Diesmal agierte der bald 26-Jährige sehr selbstbewusst, machte von Beginn an den Kampf, der aber nichtsdestotrotz in die Verlängerung ging. Dort behielt Scharinger mit einer Wazar-Wertung für einen Körper-Wurf die Oberhand und fixierte so den dritten Titel seiner Karriere. Damit dürfte die im Vorjahr so oft gestellte Frage nach der wahren österreichischen Nummer eins vorerst beantwortet sein.
Stallduell an Reiter
Etwas entspannter konnten sich die UJZ-Trainer da schon das Finale bis 66 kg zu Gemüte führen, wo mit Georg Reiter und Driton Shala gleich zwei Mühlviertler standen. Ersterer holte mit einem Waza-ari für Beinwurf seinen dritten Titel.
Der erst 20-jährige Shala, für den es sein erstes Staatsmeisterschaftsfinale war, warf im Viertelfinale Titelverteidiger Alex Weichinger aus dem Bewerb. „Gibt es denn etwas Schöneres?“, jubilierten die UJZ-Coaches nach dem Traumfinale unisono.
Ferchers steiniger Weg
Einen sehr steinigen Weg hatte indes Albert Fercher zu beschreiten – und das gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen hatte den Lackener das Pfeiffer’sche Drüsenfieber einst seinen nationalen Nummer-eins-Status zunichte gemacht. Zum anderen hatte der 24-Jährige die wohl denkbar schwerste Auslosung.
Dass es am Ende dennoch zu seinem zweiten Titel gereicht hat, untermauerte umso mehr, dass Fercher wieder zurück ist. Im Finale setzte er sich gegen Vorjahres-Champ Felix Schirnhofer mit einer Waza-ari-Wertung durch.
Allerstorfer muss weiter warten
Nichts aus dem angepeilten zehnten Staatsmeistertitel wurde es hingegen für Marianne Hollensteiner. Die 28-Jährige unterlag bis 78 kg knapp Hedwig Lechenauer. Die Salzburger meinte nach ihrem ersten Titel zu Tränen berührt: „Jetzt war ich so oft knapp dran und jetzt hat es endlich das erste Mal geklappt. Nun kann ich beruhigt aufhören.“
Knapp dran an seinem ersten Titel war auch Daniel Allerstorfer. Der Junioren-Europameister galt nach der Verletzung von Titelverteidiger Rupert Rieß (Kreuzbandriss) auf dem Papier als Favorit. Doch der Petringer hatte die Rechnung ohne Christoph Kronberger gemacht. Der Flachgauer witterte seine Chance und wechselte kurzerhand eine Kategorie nach oben. Der Plan des eigentlichen 100ers ging auf. Im Finale hatte Allerstorfer knapp mit Yuko das Nachsehen. UJZ-Trainer Hans Makula sah die Niederlage nicht so schlimm: „Schließlich ist Daniel erst 19 und wird noch die eine oder andere Chance bekommen.“
Ähnliches gilt auch für Nicole Kaiser. Die 17-Jährige ging zwar heuer bereits als amtierende Titelträgerin auf die Matte, konnte diesen aber nicht verteidigen. In der Final-Neuauflage des Vorjahres unterlag sie der Wienerin Valentina Schauer nach einem ausgeglichenem Kampf durch eine Waza-ari-Wertung kurz vor Schluss.