Rolandsbrüder bauen ein Boot
Sechs Handwerksgesellen bauen ein Boot, mit dem sie auf der Donau bis zum Schwarzen Meer fahren möchten.
HOFKIRCHEN: Am Anfang war es nur eine kleine Idee, doch jetzt wird daraus Wirklich-keit. Unser Ziel ist, die Donau bis zum Schwarzen Meer hinunter zu fahren. Baustart unseres Bootprojektes ist am 7. Mai 2012.
Aus einer lustigen Idee wurde nun Ernst nachdem sechs Gesellen, darunter ein Maurer, zwei Zim-mermänner und drei Tischler es vor einem halben Jahr per Handschlag besiegelten. Bevor es jedoch mit dem Bau losgehen kann, musste noch einiges vorbereitet werden: einen geeigneten Bauplatz für das Boot zu finden, Pläne zu zeichnen sowie ein Start- und Zieldatum festzulegen. Das Boot wird in Hofkirchen im Mühlkreis gebaut. Bürgermeister Martin Raab, der bereits letztes Jahr ein Gesellenprojekt unterstützte, erklärt sich auch diesmal bereit die Gesellen bei dem Bootsprojekt zu unterstützen. Professionellen Beistand bekommen die Gesellen ebenfalls vom Zillenbauer Anton Witti aus der Freizell, der von dem Projekt begeistert war.
Gebaut wird ein stattliches Boot von neun Metern Länge und 2,5 Metern Breite. Auf dem Boot wird ein überdachter Teil sein, der eine kleine Küche, sechs Schlafplätze und einen Arbeitsplatz enthält. Am Vorder- und Hinterteil werden Sitzplätze im Freien sein. Viele kleine technische Details sind zu beachten, was das Ganze zu einer handwerklichen Herausforderung macht und damit das Boot auch zu einem Symbol des handwerklichen Könnens werden lässt. Nach der Reise zum Schwarzen Meer stellen die Gesellen das handwerkliche Kunstwerk bei Zillenbauer Anton Witti unter. Das Gesellenboot wird anschließend für Bootsprüfungen von reisenden Gesellen, Bildungsreisen, Weiterbildung und zur Vermietung zur Verfügung stehen.
Wer sind wir?
Rolandsbrüder sind reisende Handwerker auf der Walz. Eine Tradition, die schon vor dem Mittelal-ter bestand. Gegründet wurde die Gesellenvereinigung 1891 in Nürnberg von sechs Bremer Mau-rern, die sich den Bremer Roland, eine Statue in Bremen, als Namensgeber und Schutzpatron wählten. Aus Abenteuerlust, Liebe am Beruf und um Land und Leute kennen zu lernen sowie zum Zwecke der Völkerverständigung ist es das Ziel, drei Jahre und einen Tag zu reisen und Erfahrung im Beruf zu sammeln. Dabei darf man nicht näher als 60 km an seinen Heimatort heran kommen. Rei-sen kann man in die ganze Welt was natürlich der Erfahrung zu Gute kommt, da das Handwerk überall unterschiedlich ausgeübt wird. Auf Wanderschaft kann jeder gehen, der ein traditionelles Handwerk erlernt hat, solange der Geselle maximal 27 Jahre alt, schuldenfrei, ledig, kinderfrei und ohne Vorstrafen ist.
Der Bootsbau stellt für die Gesellen Hindernisse in den Weg. Es fehlt noch an so manchem Materi-al, das wohl Wichtigste ist das Herz des Bootes, ein Motor. Da die Gesellen bereits ihr gesamtes Hab und Gut in das Projekt investiert haben, hoffen sie jetzt auf Unterstützung der Bevölkerung. Gesucht wird ein Bootsmotor oder Außenborder mit 30 PS aufwärts. Aber auch Schwimmwesten, Rettungsringe, geeignetes Geschirr, ein oder zwei Platten-Gaskocher, Wassertank und Seile etc. werden für die Reise benötigt. Die Handwerksgesellen freuen sich über Sponsoren oder finanzielle Unterstützung. Haben die Gesellen Ihr Interesse geweckt, den Bootsbau zu unterstützen?
Dann schreibt entweder ein E-Mail an EAGN@gmx.de oder meldet euch unter (0664) 9309988.
Die reisenden Gesellen bedanken sich bereits vorab für jede Unterstützung!
Quelle: Rolandsbrüder, erschienen am 9.5.2012
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