LAbg. Ulrike Schwarz:Ständig steigender Pendel-Verkehr nach Linz zeigt
Nur rascher Ausbau der Mühlkreisbahn bringt Verkehrsentlastungen in Rohrbach und Urfahr-Umgebung.
ROHRBACH: Auto-PendlerInnen in den Zentralraum Linz werden trotz überlasteten Straßen immer mehr – Investitionsschwerpunkte der Zukunft können nur in Regionalbahnen liegen, denn diese liegen auf den Hauptpendel-Strömen - nur auf Öffi-Ausbau in Linz zu setzen, greift zu kurz
422.000 OberösterreicherInnen bzw. 62% aller Beschäftigten in OÖ müssen täglich zu ihrem Arbeitsort pendeln. Dass die Pendel-Ströme dabei immer mehr werden, zeigt ein kurzer Blick in die Statistik: Während im Jahr 1971 161.000 Beschäftigte in OÖ täglich zum Arbeitsplatz pendeln mussten, hat sich ihr Anteil 30 Jahre später verdoppelt, im Jahr 2001 gab es in OÖ bereits 370.000 PendlerInnen. Dieser Trend hat sich in den letzten 10 Jahren noch verschärft- dabei war vor allem der Zentralraum Linz betroffen: Da sich hier fast die Hälfte aller Arbeitsplätze in OÖ befinden, stauen sich jeden Tag 170.000(!) PendlerInnnen in den Morgen- und Abendstunden in den Großraum Linz zu ihrem Arbeitsplatz. Darunter sind ca. 7000 RohrbacherInnen und über 20.000 UrfahranerInnen – Tendenz steigend.
„Niemand steht gerne mehrere Stunden wöchentlich im Stau, viele pendeln auch nicht gerne mit dem Auto, für viele gibt es aber keine Alternative zum Privat-PKW. Vor allem weil die Regionalbahnen über Jahrzehnte finanziell ausgehungert wurden und jetzt eine gut ausgebaute Bahninfrastruktur ebenso fehlt wie ein attraktives Fahrplanangebot“, so die Grüne Verkehrssprecherin Ulrike Schwarz.
„Abgesehen davon, dass wir für mehr Arbeitsplätze im Bezirk sorgen und dafür die Bezirkszentren stärken müssen, müssen wir die Menschen endlich von der Abhängigkeit vom eigenen PKW wegbringen – zudem Mobilität mit dem eigenen Auto immer schwieriger zu finanzieren ist, und die Straßennetze schon heute mehr als überlastet sind“, fordert Schwarz. „Die Investitionsschwerpunkte der Zukunft können nur im Ausbau und der Attraktivierung unserer Regionalbahnen liegen, zudem diese größtenteils schon heute auf den Hauptpendel-Strömen liegen. Nur auf den Öffi-Ausbau in Linz zu setzen, greift aber zu kurz. Die Pendel-Probleme entstehen schließlich schon an den Wohnorten, und nicht erst in Linz“.
Das beste Beispiel ist hier die Mühlkreisbahn: Durch jahrelanges Kaputtsparen und fehlende Investitionen wurde die Strecke heruntergewirtschaftet. Derzeit benutzen ca. 4.500 Fahrgäste die Bahn an Werktagen. Potentialanalysen ergeben, dass durch eine Attraktivierung der Bahn eine Steigerung auf 9000 Personen und damit eine Verdopplung der Fahrgastzahlen absolut machbar ist.
„Wir werden daher unseren Vorschlag eines rasch umsetzbaren Mühlkreisbahn-S-Bahn-Konzepts für den Großraum Linz weiterhin in die Diskussion einbringen, und dabei eine ehrliche Abwägung für das schnellste, beste, effizienteste und nachhaltigste System führen“, so Schwarz.
Nächste Gelegenheit dafür ist im Herbst: Dann gehen die Regionalbahn-Verhandlungen von Bund, Land OÖ und ÖBB in die heiße Phase. Dabei wurde bereits im Vorfeld klar, dass Infrastrukturministerin Bures die sanierungsbedürftigen Bahnen aus Einsparungsgründen an das Land OÖ abtreten möchten. „Sollte es zu einem fairen Übernahmeangebot kommen, werden wir die PendlerInnen sicher nicht im Stich lassen, und uns für eine rasche Attraktivierung der Mühlkreisbahn aussprechen“, so Schwarz.ROHRBACH:
Quelle: Die Grünen Oberösterreich - Mag. Hadmar Hölzl, erschienen am 8.6.2012
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