„Judo ist nicht Schach!“ Dennoch muss UJZ in 1. Bundesliga-Begegnung mit Vöcklabruck am Sa. (20h) in Lembach auf U23-Staatsmeister Huemer verzichten.
Mathias Huemer muss am Samstag, 13. Oktober 2012 in der Alfons Dorfner Halle leider zusehen.
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN: Es war jene Szene, die vergangene Runde in Leibnitz die Gemüter am meisten erhitzte. Im zweiten Durchgang schubst Mathias Huemer (bis 66 kg) den mit tiefem Schulterwurf angreifenden Dominik Lang mit den Händen etwas von sich weg.
Dafür bekommt er elf Sekunden vor Kampfende (bis dahin ist noch keine Wertung gefallen) eine direkte Disqualifikation (Hansoukumake), womit er für die Partie am kommenden Samstag (20 Uhr) gegen Vöcklabruck in Lembach gesperrt ist.
Dass Huemers Aktion nicht okay ist, ist man sich im Mühlviertler Lager bewusst, "aber eine mildere Bestrafung hätte meiner Meinung nach gereicht. Ein Hansokumake ist definitiv zu hart", bringt es UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter auf den Punkt. „Schließlich ist Judo nicht Schach“, vermisst auch Teamkollege Reini Pühringer das mangelnde Fingerspitzengefühl bei den Referees
Befürchtungen bei Pfistermüller bestätigen sich
Ähnlich sieht es auch der "Übeltäter". "Ich verstehe nicht, dass man dafür gleich disqualifiziert wird", schüttelt Huemer den Kopf. Der frischgebackene österreichische U23-Meister ist für das anstehende OÖ-Derby gegen die Bulldogs zum Zuschauen verdammt. Reiter muss deshalb umstellen, was ihm auch in anderen Gewichtsklassen nicht erspart bleibt.
Denn ein weiterer schwerer Schlag ist die Verletzung von Peter Pfistermüller. Der 90-kg-Mann war mit seinem Sieg gegen Martin Bertagnoli in Leibnitz noch zum Matchwinner avanciert. Der Verdacht auf eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel erhärtete sich allerdings, wodurch an einen Einsatz gegen den Aufsteiger nicht zu denken ist.
Operation bei Spindler
Um Huemers Ausfall zu kompensieren, erwägte Reiter, Nachwuchs-Hoffnung Nico Spindler (bis 60 kg) eine Chance zu geben. Daraus wird nichts, denn der Linzer wird am Freitag am Sprunggelenk operiert. "Die Platte, die ich im Jänner nach einem Bruch reinbekommen habe, kommt wieder raus", erklärt Spindler, der damit länger ausfallen wird.
In Sachen Nachbesetzung geht Reiter eher eigentümliche Wege. Da diesmal erstmals seit etlichen Jahren wieder einmal ein Heimkampf in Lembach steigt, will er mit Rainer Binder auch einen gebürtigen Lembacher ins Aufgebot berufen. Der "Hamster" - wie er innerhalb des Klubs genannt wird - verdiente sich zuletzt seine Sporen in der 3. Mannschaft des UJZ in der Landesliga A. "Dort ist er ein verlässlicher Mann und hat es auch bei der U23-ÖM zuletzt auf vier Kämpfe gebracht", resümiert Reiter.
Vöcklabruck steht vor dem Schlager in Lembach unter Druck. Der Aufsteiger liegt mit bislang einem Sieg an der siebten Stelle, womit sich Bernhard Mayr und Co. noch nicht aller Abstiegssorgen entledigen konnten.