Allerstorfer mutiert zur Schweden-Bombe
Nachwuchs-Schwergewicht Daniel Allerstorfer gewinnt die Swedish Open in Boras. Kurios: Peter Scharinger weigert sich gegen Kampfrichter-Anordnung und erhält dafür Fairness-Preis.
NIEDERWALDKIRCHEN: Fünf Mühlviertler sind bei den diesjährigen Swedish Open in Boras an den Start gegangen – und sie treten die Heimreise nicht mit leeren Händen an. Für die Sensation aus sportlicher Sicht sorgt Daniel Allerstorfer schlägt nach vier vorzeitigen Ipponsiegen in den Vorrunden der Klasse +100 kg im Finale den Deutschen Andre Breitbarth mit einer Waza-ari-Wertung und erklimmt somit das oberste Podest. „Ein genialer Tag für mich. Das harte Trainingslager zuletzt in Köln, wo ich unter anderem mit dem deutschen Olympia-Bronzenen Andreas Tölzer trainieren konnte, hat sich offenbar ausgezahlt“, jubelt Allerstorfer.
Für die anderen Mühlviertler reicht es für keine Medaille. Georg Reiter kommt einer mit Platz sieben bis 66 kg noch am nächsten.
Scharinger für faire Geste belohnt
Ihre Vereinskollege Peter Scharinger heimst am Samstag den "Fair Play Award" ein. Wie das geht?
Nach einem Auftaktsieg bis 81 kg über den Deutschen Peer Schweder (GER) unterliegt der Pürnsteiner Robin Pacek. Ungefähr 20 Sekunden vor Ende der Kampfzeit liegt Scharinger gegen Schweden mit Yuko zu Waza-ari im Hintertreffen. Bei einem missglückten De-ashi-barai-Angriff wird der Mühlviertler zum zweiten Waza-ari gekontert, fällt seinem Gegenüber dabei aber so unglücklich auf den Fuß, dass dieser in Folge kaum mehr aus eigener Kraft die Matte verlassen kann.
Scharinger, der mit Pacek befreundet ist, half dem Sieger anschließend von der Wettkampffläche. Ganz zum Missfallen des Kampfgerichts, das versuchte, dies zu verhindern. Nichts da! Scharinger ließ sich seinen Freundschaftsdienst nicht nehmen und stützte Pacek unter dem Jubel der ergriffenen Menge nach draußen. Im Nachhinein wurde Scharinger deshalb mit dem Hiku "Fair Play Award" in Form eines Judogis ausgezeichnet. „Für mich war es eine Ehrensache, Robin zu stützen. Es tat mir leid, dass ich ihm weh getan hatte, somit war es das Mindeste für mich, ihm zu helfen“, kommentiert Scharinger.
Das Mühlviertler Quintett bleibt die kommenden Tage in Boras, um an einem Trainingslager teilzunehmen. Dort wollen sich die UJZ-Kämpfer den letzten Schliff für das Meisterschafts-Finish in der heimischen Bundesliga. Am Samstag geht es Perchtoldsdorf bei Wien gegen Meister Galaxy Tigers um den ersten Platz des Grunddurchgangs. „Dieser wäre wichtig, um im Halbfinale des Final Fours (24. November in Perchtoldsdorf) einer schweren Aufgabe aus dem Weg zu gehen“, weiß Coach Josef „Pepi“ Reiter.
Quelle: UUJZ Mühlviertel - Reinhold Pühringer, Bakk., erschienen am 29.10.2012
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