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Regionales-Sport | Niederwaldkirchen
Mit „Schwedenbombe“ um den 12. Titel

Sechs Vize-Titel in Folge sind genug! Für das Final Four am Samstag in Perchtoldsdorf wird Peter Scharingers „Spezi“ Marcus Nyman (SWE) engagiert.


Der Legionär Marcus Nyman in blau
Foto: Christian Fidler
NIEDERWALDKIRCHEN:  Als Grunddurchgangs-Zweiter zieht das UJZ Mühlviertel in das Final Four am Samstag ein und trifft somit wie bereits im Vorjahr auf den Dritten, Ludwig Paischers JU Flachgau. Das zweite Halbfinale steigt zwischen den beiden Wiener Klubs Galaxy Tigers (1.) und Vienna Samurai (4.).

Aus dem Salzburger Lager ist zu hören, dass sie alles daran setzen, den Meister-Titel von den Tigers zurück in den Flachgau zu holen. Vielleicht auch damit Ludwig Paischer nächstes Jahr seine Abschieds-Vorstellung vor eigenem Publikum feiern kann. Denn der Meister hat das Vorrecht, im Folgejahr das Final Four auszutragen. Das UJZ Mühlviertel ist also gewarnt.

Von den beiden Final-Legionären von 2011, Varlam Liparteliani (bis 90 kg) und Levan Zhorzholiani (bis 100/beide GEO), mit denen die Flachgauer damals knapp mit 6:6 (Unterbewertung 57:52) bezwungen werden konnten, kam dem Rekordmeister Erstgenannter abhanden, weil er am gleichen Tag im deutschen Bundesliga-Finale für Esslingen im Einsatz ist. An seine Stelle tritt der Schwede Marcus Nyman, der mit guten Erinnerungen nach Österreich zurückkehrt, schließlich kürte er sich 2010 in Wien als gerade einmal 19-Jähriger zum Überraschungs-Europameister.

Auf Scharingers Couch
„Das mit Liparteliani ist zwar schade, aber Nyman ist mehr als nur ein Einsatz und ein Mann für die Zukunft“, ist UJZ-Coach Josef „Pepi“ Reiter über die Verstärkung glücklich. Auch in menschlicher Hinsicht. Schließlich ist Nyman ein guter Freund von Mühlviertels 73-kg-Staatsmeister Peter Scharinger, der auch den Deal einfädelte. „Nyman wird deshalb auch bei ihm daheim auf der Couch schlafen. Der kommt also mit Sicherheit nicht wegen des Geldes. Es ist mehr ein Freundschaftsdienst, weshalb er mit ganzem Herzen dabei sein wird.“

Insofern blickt Reiter frohen Mutes auf das Halbfinale gegen Flachgau, wo Nyman mit Max Schirnhofer Österreichs wieder erstarktem Aushängeschild bis 90 kg gegenübersteht. „Außerdem würde ich Paischer raten, dass er seinen Abschied noch etwas hinauszögert, weil die Flachgauer werden ihn noch lange brauchen“, fügt der Olympia-Dritte von 1984 hinzu.


Mit viel Dampf im Kessel

Nicht nach Wunsch verlief für das UJZ die U23-Europameisterschaft am vergangenen Wochenende in Prag. Die vier qualifizierten Mühlviertler – Nicole Kaiser (bis 48), Mathias Huemer (bis 60), Driton Shala (bis 73) und Daniel Allerstorfer (über 100) – schieden allesamt ohne Kampfgewinn aus.

Auch wenn es für das Selbstvertrauen der drei Bundesliga-Kämpfer alles andere als optimal ist, versucht Reiter auch darin etwas Positives zu sehen: „Natürlich hätte ich unseren Kämpfern Erfolge gewünscht, aber mit Blick auf das Final Four wäre mir sogar etwas unwohl gewesen, wenn Daniel beispielsweise Europameister geworden wäre. So werden sie aber ein wenig schmoren und ihren ganzen Dampf dann in der Liga ablassen.“

Das sagen die Trainer:

Josef „Pepi“ Reiter (UJZ Mühlviertel):

„Dass Liparteliani heuer nicht für uns kämpfen kann, ist zwar schade, aber Nyman ist mehr als nur ein Einsatz und ein Mann für die Zukunft. Natürlich hätte ich unseren Kämpfern bei der U23-EM Erfolge gewünscht, aber mit Blick auf das Final Four wäre mir sogar etwas unwohl gewesen, wenn Daniel beispielsweise Europameister geworden wäre. So werden sie aber ein wenig schmoren und ihren ganzen Dampf dann in der Liga ablassen.

Roland Stegmüller (JU Flachgau):
„Unser Ziel? Gewinnen! Was sonst?! Unser Ziel kann nur der Titel sein – und darum werden wir volle Kanne angreifen. Ansonsten bräuchten wir ja gar nicht nach Perchtoldsdorf fahren. Wenn man sich die Ausgangsposition ansieht, wird es heuer unglaublich eng. Es ist spannend wie selten zuvor. Der dritte Platz aus dem Vorjahr zu Hause war eine Enttäuschung. Die Halbfinal-Niederlage gegen Mühlviertel tut noch immer weh.“

Thomas Haasmann (Galaxy Tigers Wien):
„Frei nach Ernst Happel lautet unsere Devise: Flach spielen, hoch gewinnen. Da wir vor eigenem Publikum kämpfen, möchten wir solange wie möglich im Turnier bleiben, sprich ins Finale kommen. Favoriten sind aber Flachgau und Mühlviertel. Wir sind der Underdog, der zuhause antritt. Ich wünsche mir, dass der Laden voll ist und wir gute Kämpfe zeigen.“

Hubert Rohrauer (Vienna Samurai):
„Aus meiner Sicht haben wir das Saisonziel mit dem Erreichen des Final Fours bereits erreicht. Alles, was jetzt kommt, ist Draufgabe. Darum gehe ich nicht mit den Erwartungen in das Final Four, dass wir dort vorne mitkämpfen können. Aber bekanntermaßen ist im Judo alles möglich und mit ein bisschen Glück ist sicher etwas drinnen. Die Kompaktheit von Galaxy haben wir aber noch nicht. Da brauchen unsere Jungen noch zwei Jahre, bis wir soweit sind.“


 

Quelle: UUJZ Mühlviertel - Reinhold Pühringer, Bakk., erschienen am 22.11.2012
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