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Die unsichtbare Umweltverschmutzung
Zuerst warnten die Rutengeher, dann die Energetiker und jetzt die Ärzte
„Glücklich ist, wer das, was er liebt,
auch wagt, mit Mut zu beschützen!“
Ovid
Die Nachricht vom Klimawandel strömt uns aus zahllosen [politischen] Mündern tagein tagaus ungefragt entgegen. Klassische Umweltverschmutzung hat dagegen schon deutlich weniger News- bzw. Emotionswert in unserer byte-süchtigen Medienwelt. Fast völlig unter den Tisch fällt die unsichtbare, aber nicht minder gefährliche Umweltverschmutzung durch den explosiven Anstieg von Elektro-Smog.
Aus dem eigenen Bekanntenkreise weiß man: Schon seit Jahrzehnten warnen verantwortungsvolle Radiästheten (Rutengänger) und auch Energetiker vor den vielfältigen Schäden durch Elektrosmog. Vor 10 Jahren wurde dieses Thema erstmals - zumindest im Teilbereich der Funkstrahlung - auch von der Schulmedizin aufgegriffen. Eine fortschrittliche Gruppe von Ärzten wandte sich aus Sorge um die Gesundheit ihrer Mitmenschen an ihre Kolleginnen und Kollegen, die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen in Gesundheitswesen und Politik. Ihr "Freiburger Appell" [www.freiburger-appell-2012.info], der eindringlich vor den Gefahren der Funkstrahlung warnte, wurde in viele Sprachen übersetzt und von über 1000 Ärzten und weltweit über 36.000 Unterzeichnern unterstützt. Sicher eine mutige Entscheidung dieser Ärzte, da man sich damit weder die Hersteller noch bestimmte Teile der Krankheitsindustrie zum Freund machen dürfte.
"Auch führende Wissenschaftler anderer Disziplinen beurteilen die massiven Eingriffe in den biophysikalischen Haushalt des Lebens durch technisch erzeugte elektromagnetische Felder (EMF) als das größte bisherige Experiment der Menschheitsgeschichte"
Enorme Zunahme der Funkbelastungen
Seither haben sich die Hinweise auf gravierende Risiken weltweit vervielfacht und verdichtet. In räumlicher und zeitlicher Nähe zu den Funkbelastungen vor allem durch intensive Handynutzung, DECT-Telefone, W-LAN und nahe Sendeantennen beobachten wir Ärzte eine deutliche Zunahme von Symptomen wie Ein- und Durchschlafstörungen, chronische Erschöpfung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Blutdruckentgleisungen und Arrhythmien, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Lern- und Verhaltensstörungen, und weiteren Aufmerksamkeits-und Hirnleistungsstörungen bei Kindern. Zahlreiche Studien unabhängiger Wissenschaftler haben viele der ärztlichen Beobachtungen inzwischen bestätigt.
In den letzten 10 Jahren haben dann noch weitere Fachleute mit zwölf Ärzte Appellen (www.aerzte-und-mobilfunk.net/aerzte-appelle/index.html) auf die beunruhigende Entwicklung reagiert und überfällige Maßnahmen der Vorsorge gefordert – bisher vergebens. Ihre Unterzeichner konnten sich dabei auf eine Berufsordnung stützen, die vom Arzt verlangt, an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken.
Der Appell ist auf der Website www.freiburger-appell-2012.info (auf deutsch) zu sehen und kann dort auch direkt digital unterzeichnet werden. Ein ausführliche Zusammenfassung des Ärzteappells finden Sie aber auch hier:
Mobilfunk gefährdet Gesundheit.
Ärzte fordern überfällige Vorsorgemaßnahmen!
Über 1.000 Ärztinnen und Ärzte haben den „Freiburger Appell“ von 2002 unterzeichnet. Er wurde in viele Sprachen übersetzt. 36.000 Menschen aus aller Welt haben seine Warnung vor den Gefahren des Mobilfunks unterstützt.
Heute, zehn Jahre später, wenden wir uns als Ärzte und Wissenschaftler erneut an die internationale Öffentlichkeit. Wir sind sehr besorgt. Denn trotz aller Warnungen werden neue Funk-Techniken in unsere Lebenswelt eingeführt: Handy-Netze, TETRA, LTE, Schnurlostelefone, WLAN, Babyphone, Funkablesegeräte, digitales Radio und Fernsehen u. a. m. Alle diese Funk-Techniken überlagern die biophysikalische Organisation des Lebens mit einer wachsenden Dichte und Vielfalt elektromagnetischer Felder.
Das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen wird von natürlichen elektromagnetischen Feldern (EMF) und Signalen gesteuert. Technisch erzeugte Felder können mit ihren sehr niedrigen bis sehr hohen Frequenzen die biologischen Stoffwechsel- und Kommunikationsvorgänge der Zellen tiefgreifend stören. Mit Hilfe von fein abgestimmten Regulationsmechanismen können die Selbstheilungskräfte des Organismus solche Störungen anfangs ausgleichen. Bei anhaltendem elektromagnetischem Stress kann es jedoch zu einer chronischen Schädigung dieser biologisch sinnvollen Organisation des Lebens und daraus folgend zu Erkrankungen kommen.
Was durch Elektrosmog beeinflusst wird
Die Folgen dieser grundlegenden Störung der Selbstregulation sind wissenschaftlich vielfach nachgewiesen: erhöhte Durchlässigkeit der schützenden Blut-Hirn-Schranke, Veränderung der Hirnströme, Störungen der Ausschüttung von Nervenbotenstoffen und Hormonen (insbesondere der Anstieg von Stresshormonen), Schädigung von Immunsystem und Erbinformation und Minderung der Fruchtbarkeit, um nur einige der auffälligsten Beispiele zu nennen. Als ein zentraler Wirkmechanismus der Strahlungseinwirkung wurde oxidativer Zellstress nachgewiesen, eine Hauptursache vieler Krankheiten.
Drastische Zunahme von Zivilisationskrankheiten
Wir Ärzte beobachten, dass psychische Erkrankungen wie Depressionen, Burnout-Syndrom, Schlaf-, Angst- und Panikstörungen besorgniserregend zunehmen. Das gilt auch für eine ganze Reihe weiterer Krankheiten: Schlaganfälle (auch bei Kindern), degenerative neurologische Erkrankungen (z.B. frühzeitiger Ausbruch dementieller Syndrome), Kopfschmerzen, Autismus, Lern-, Konzentrations- und Verhaltensstörungen (ADHS), um nur die auffälligsten Symptome und Erkrankungen zu nennen.
Wie bereits vor 10 Jahren sehen wir einen kontinuierlichen Anstieg von Allergien, Hautkrankheiten, Schmerz-Syndromen, Infektanfälligkeit, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Epilepsie, Stoffwechselentgleisungen und Multisystemerkrankungen.
Immer häufiger und deutlicher zeigt sich uns ein zeitlicher und räumlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Erkrankungen und Symptome und dem Beginn einer Funkbelastung, z.B. im Gefolge der Installation einer Mobilfunkanlage, einer intensiven Handynutzung, des Gebrauchs eines DECT-Schnurlostelefons, eines WLAN-Internetzugangs oder anderer Funktechniken im eigenen Haus, bei Nachbarn oder am Arbeitsplatz. So ist wissenschaftlich der massive Anstieg von Gehirntumoren bereits nach 7 Jahren Handynutzung belegt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um folgende Tumore: Meningeom, Gliom und Akustikusneurinom.
Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Gehirntumore sind nach Leukämie die zweithäufigste Krebserkrankung bei Kindern. Die Zuwachsrate für ältere Teenager liegt europaweit bei 1.5 Prozent pro Jahr. In England stiegen die Stirn- und Schläfenlappentumore bei Kindern von 1999 bis 2009 um 50 Prozent. Ein suchtartiges Verhalten im Umgang mit Handys und anderen Online-Geräten schreitet weiter voran.
Immer mehr Erkenntnisse der Wissenschaft
Die Zahl der unter Elektrohypersensibilität leidenden Menschen nimmt ständig zu. Unmittelbar oder auch erst nach Stunden reagieren sie auf die Belastung durch technische Felder mit teilweise schweren Symptomen. Wir Ärzte begrüßen, dass Schweden die Elektrosensibilität als Behinderung anerkennt. Wir weisen mit Nachdruck auch darauf hin, dass das Europaparlament die Mitgliedstaaten aufgefordert hat, "dem Beispiel Schwedens zu folgen", auch dass Gouverneure in den USA die negativen Auswirkungen der Elektrohypersensibilität öffentlich bewusst machen. Das Beispiel der Österreichischen Ärztekammer, die eine Leitlinie zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten verabschiedet hat, sollte auch in anderen Ländern Schule machen.
Diese von Ärzten weltweit gesammelten Beobachtungen sind konsistent und werden bestätigt durch Erkenntnisse der Wissenschaft. Sie belegen z.T. schon seit Jahrzehnten schädigende Effekte elektromagnetischer Felder und die damit verbundene grundsätzliche Beeinträchtigung biologischer Regelkreise weit unterhalb der aktuellen Grenzwerte. Bekannt ist der Report der internationalen 'BioInitiative Working Group' (2007), der in Auswertung von über 1500 vorliegenden Studien mannigfaltige Schädigungen und Gefährdungen dokumentiert. Zahlreiche jüngere Studien bestätigen die beunruhigenden Ergebnisse seither und zeigen gleich-zeitig die Untauglichkeit der geltenden Grenzwerte, die sich ausschließlich an akut thermischen Wirkungen orientieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Mai 2011 Handystrahlung als möglicherweise krebserregend eingestuft aufgrund des Anstiegs des Hirntumorrisikos bei mehrjähriger intensiver Handynutzung. Und marktführende Handyhersteller erhärten den Zusammenhang, wenn sie Patentanträge mit dem Argument der Krebsgefährdung begründen.
In zahlreichen Appellen und Resolutionen der letzten Jahre haben immer mehr Wissenschaftler und Ärzte auf die Gesundheitsrisiken des Mobilfunks hingewiesen. Die russische Strahlenschutzkommission RNCNIRP warnt 2008 vor folgenschweren und irreparablen Auswirkungen und verschärft ihre Warnung 2011 noch einmal. Die Europäische Umweltagentur mahnt 2009 dringend Maßnahmen der Vorsorge an. Dafür setzt sich 2009 auch das Europaparlament ein. 2011 fordert der Europarat - gestützt auf Empfehlungen der Seletun-Expertengruppe (2010) - in einem einstimmigen Beschluss das Ende einer Funk-Politik, die in ihrer gegenwärtigen Form nicht als zukunftsfähig gesehen wird.
Besondere Gefährdungen und Schädigungen werden in der Reihe dieser Appelle und Resolutionen für die Generation der Kinder und Jugendlichen befürchtet. Die Europäische Umweltagentur mahnt deshalb im Herbst 2011 erneut Vorsorgemaßnahmen an, dies besonders für Kinder und Jugendliche.
Wir Ärzte und Wissenschaftler wenden uns mit diesem Appell an Kolleginnen und Kollegen und an alle Mitbürger:
Informieren Sie sich umfassend und geben Sie dieses Wissen an Ihre Familie, Nachbarn, Freunde und Politiker weiter! Setzen Sie sich ein für den Schutz Ihrer eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit und für die der Ihnen Anvertrauten, indem sie kabelgebundene Technologien der Kommunikation bevorzugen.
FORDERUNGEN - Als Ärzte halten wir folgende Schritte der Politik für dringend notwendig:
- Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung durch Absenkung der von innerhalb und von außen einwirkenden EMF-Strahlung
- Ausbaustopp für Funk-Techniken, sowie massive Reduzierung der Grenzwerte
- Verbot für dauerfunkende Schnurlostelefone (DECT), funkbasierte Internetzugänge (W-LAN) und Funkablesegeräte
- Umrüstung auf abgeschirmte Kabel- bzw. Glasfasertechnik in Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Arbeitsplätzen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und öffentlichen Einrichtungen
- Verbot der Nutzung von Handys für Kinder unter 16 Jahren
- Gefahrenhinweis auf allen Geräten mit Sendefunktion - analog zu Zigarettenpackungen sowie Aufklärung der Bevölkerung über Risiken der Funktechniken und Hinweise auf allen Geräten, die Funktechniken verwenden
- Förderung gesundheitsverträglicherer Techniken der Kommunikation und Stromnutzung
- Öffentlich ausgewiesene Schutzgebiete für Elektrohypersensible; Einrichtung von funkfreien öffentlichen Räumen, insbesondere für öffentliche Verkehrsmittel, analog zum Rauchen
- Staatliche Förderung einer industrieunabhängigen Forschung, die starke wissenschaftliche und ärztliche Hinweise auf Risiken nicht ausblendet, sondern weiter abklären hilft.
Führende Wissenschaftler beurteilen die massiven Eingriffe in den biophysikalischen Haushalt des Lebens durch technisch erzeugte elektromagnetische Felder (EMF) als das größte bisherige Experiment der Menschheitsgeschichte. Wir wissen heute schon genug über Gefährdungen und Schädigungen, um von den politisch Verantwortlichen sofortige Maßnahmen der Vorsorge zu fordern!
Links
- www.freiburger-appell-2012.info
- www.aerzte-und-mobilfunk.net/aerzte-appelle/index.html
- www.doctors-appeal.info
- http://www.info.diagnose-funk.org/ratgeber/vorsicht-wlan.php
Quelle: Verein ReSI.at (rejo), erschienen am 29.11.2012
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