Asyldebatte Bad Leonfelden
Seriöse Aufklärung und konstruktives Vorgehen statt Emotion und Panikmache
BAD LEONFELDEN: Rahmenbedingungen und Strukturen schaffen, um die Betroffenen optimal zu integrieren.
Als „kaum überraschend aber dennoch traurig und enttäuschend“ sieht die stellv. Grüne Klubobfrau und Grüne Menschenrechtssprecherin LAbg. Maria Buchmayr die massive Ablehnungsfront gegen eine geplante Asylunterkunft in Bad Leonfelden.
Buchmayr: „ Es ist immer wieder darauf hinzuweisen, dass hier Menschen kommen. Menschen, die vor Gefahr und Not fliehen. Die bei uns eine Zukunft und Hilfe suchen und keinen Konflikt. Natürlich sind die Sorgen und Fragen der BürgerInnen ernst zu nehmen. Die politisch Verantwortlichen sind aber aufgerufen, hier sachlich zu informieren und nicht bestehende Ängste noch zu bestärken“, betont Buchmayr.
Buchmayr sieht sich hier einer Meinung mit dem Vermieter des Gasthauses, welches als Asylunterkunft dienen soll. „Auch in anderen Gemeinden mit Asylunterkünften waren Aufregung und Ängste groß, bis sich nach einiger Zeit herausgestellt hat, dass diese unbegründet waren. Dies wäre auch hier der Fall“, betont Buchmayr.
Buchmayr abschließend. „Asyl ist und bleibt ein heikles Thema, das die Menschen auch in Bad Leonfelden bewegt. Es kann nur über Aufklärung aber auch Toleranz funktionieren. Heute ist der Tag der Menschenrechte. Jener Tag, in dessen Mittelpunkt das Recht des Menschen auf Leben, Freiheit, Sicherheit, Schutz und Würde steht. All diese Werte sollen und müssen auch der Asyldebatte zu Grunde liegen. Die Menschenrechte auch zu leben, ist unser aller gesellschaftliche und auch politische Verantwortung“.
„Die Gemeindespitze sollte ihren rigiden Kurs in dieser Causa überdenken und die Emotionalität aus der Debatte nehmen. Von einem drohenden Aufstand in der Gemeinde zu sprechen und dem Vermieter zu drohen, die Freundschaft zu kündigen, trägt nicht gerade zum sachlichen Diskurs bei“, appelliert auch die stellv. Grüne Landessprecherin und regionale Abgeordnete für das Mühlviertel, LAbg. Ulrike Schwarz, an den Bad Leonfeldner Bürgermeister.
In diesem Sinne spricht sich Schwarz für eine konstruktive Vorgangsweise aus. „Es müssen Rahmenbedingen und Strukturen geschaffen werden, damit die Betroffenen optimal integriert werden können. Es wäre etwa zielführend und sinnvoll, in moderierten Arbeitskreisen entsprechende Maßnahmen und Schritte zu entwickeln, wie dies etwa in Altmünster praktiziert wird“, betont Schwarz.
Schwarz abschließend: „Statt mit Ablehnung sollte aktiv und lösungsorientiert gehandelt werden. Natürlich ist es möglich durch eine sensible Vorgangweise, die AsylwerberInnen menschenwürdig und menschenfreundlich in Bad Leonfelden aufzunehmen. Es braucht dazu nur den Willen“.
Quelle: Grüne Oberösterreich - Max Gusenbauer, erschienen am 12.12.2012
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