LINZ: „Land unter“ in Oberösterreich! Vor einem Monat sahen sich Feuerwehr, Bundesheer, Rotes Kreuz, Samariterbund und Polizei nach 2002 zum zweiten Mal einem „Jahrhunderthochwasser“ gegenüber. Aus dem Hochwasserereignis vor 11 Jahren haben die Einsatzorganisationen ihre Lehren gezogen und sich entsprechend gerüstet. Viele Erkenntnisse und Änderungen haben sich 2013 bewährt, gleichzeitig haben sich neue Herausforderungen ergeben.
Kurzbilanz der Einsatzorganisationen:
- 87% der Oö. Feuerwehren standen über Tage mit insgesamt 40.000 Mitgliedern im Einsatz.
- Das Bundesheer setzte 2.500 Kräfte ein.
- Die Rettungsdienste waren mit 4.600 Kräften des Roten Kreuzes und 280 Kräften des Samariterbundes im Einsatz.
- Die Polizei war landesweit mit 1.000 Beamten täglich im Einsatz.
- Das aus den Erfahrungen des Hochwassers 2002 entstandene Katastrophenschutzgesetz des Landes Oberösterreich hat sich bewährt.
- Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist großartig. Diese Hilfe zum bestmöglichen Einsatzerfolg zu lenken braucht Steuerung.
- Neue Medien bringen neue Chancen der Information und Kommunikation, bringen aber auch neue Herausforderungen.
- Trotz der regional vorherrschenden Katastrophensituationen wurde in ganz Oberösterreich der gewohnte Standard an Sicherheit durch die Einsatzkräfte gewährleistet.
Die Erkenntnisse aus dem Hochwasserereignis von 2002 haben sich beim aktuellen Katastropheneinsatz im Juni 2013 als überaus wertvoll erwiesen. Die neuen Rahmenbedingungen durch das „Oö. Katastrophenschutz-Gesetz 2007“ haben vor allem die konkrete Gefahrenbekämpfung und -abwehr positiv beeinflusst und wesentlich zu einem raschen Einsatzerfolg beigetragen. „Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Einsatzorganisationen ihre Arbeit den konkreten Einsatzanforderungen anpassen und sich der Einsatz der Lage entsprechend entwickelt“, erklärt Landes-Feuerwehrkommandant Dr. Wolfgang Kronsteiner. Dieses „Wachsen der Einsatzanforderungen“ löst auch ein kontinuierliches Hochfahren der Strukturen aus. Von der örtlichen Einsatzleitung zu Beginn, werden Schritt für Schritt auf Bezirks- und Landesebene die notwendigen Leitungs- und Unterstützungselemente angepasst. Die Grundsatzverantwortung liegt im Katastrophenschutz vor Ort, dort wo am besten die konkreten Auswirkungen und Erfordernisse erkannt werden und die nötigen Maßnahmen eingeleitet werden können. Von dort gehen auch – gerade in der Anfangsphase - die Kräfteanforderungen aus. Mit zunehmender Betroffenheit mehrerer Gemeinden und Regionen gehen Teile der Verantwortung zur überörtlichen Koordination und Unterstützung auf Bezirks- und Landesebene über, sodass letztlich alle nötigen Maßnahmen wirksam, verantwortungsgerecht und effizient eingeleitet werden können.
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