HOFKIRCHEN: Die Ausgangslage:
Die Gemeinden Hofkirchen i.M. und Pfarrkirchen i.M. betreiben binnen 3 km Entfernung je einen 2-gruppigen Kindergarten. Die Hofkirchner Kindergartenräumlichkeiten i.M. entsprechen in keiner Weise mehr den Richtlinien des Landes OÖ. Es wäre ein Neubau auf der grünen Wiese erforderlich. Im Nahebereich des Marktes bestehen dafür einige gut geeignete Grundstücke. Die erforderlichen Baukosten für zwei Kindergruppen sind mit ca. 750.000,- Euro anzusetzen. Das Kindergartengebäude Altenhof bedarf einer umfassenden Sanierung. Die erforderlichen Finanzmittel dafür werden ebenfalls bis ca. 700.000,- Euro betragen. Gleichzeitig haben beide Gemeinden das Problem, dem stetig wachsenden Elternwunsch nach umfassender Ganztagsbetreuung nicht entsprechen zu können.
Der Vorteil der Kooperation:
Die Bündelung beider Kindergartenbetriebe an einem Standort würde eine sofortige Ganztagsbetreuung ermöglichen. Viele weitere Vorteile würden daraus resultieren. Beispielsweise generell längere Öffnungszeiten, Synergien hinsichtlich Personalausstattung und weitere Qualitätssteigerungen. Seit drei Jahren finden daher zwischen beiden Gemeinden intensive Kooperationsgespräche statt. Der Neubau eines Kindergartengebäudes für 4 Kindergartengruppen und eine Krabbelgruppe auf die grüne Wiese würde einen Investitionsaufwand in Höhe von ca. 1,700.000,- Euro betragen.
Ergebnisse des dreijährigen Prozesses:
Die überwiegende Anzahl von Sachargumenten sprechen aus Hofkirchner Sicht für einen gemeinsamen Standort Hofkirchen i.M. Vor allem hinsichtlich laufendem Aufwand für Kindertransporte, Essenstransporte und sonstigem Fahrtaufwand.
Aus Sicht der Gemeinde Pfarrkirchen i.M. ist die Verlegung des Kindergartenbetriebes weg von Altenhof nicht denkbar. Grund dafür ist die Schließung der Volksschule Altenhof vor ca. sechs Jahren. Die Altenhofer Bevölkerung hat diese Schulschließung nur mit großem Unmut akzeptiert. Der Pfarrkirchner Gemeinderat möchte Altenhof nicht noch eine Infrastruktureinrichtung wegnehmen.
Auch für das Land OÖ kann ein gemeinsamer Standort nur in Altenhof sein. Gründe dafür sehen die Vertreter des Landes in erster Linie in den um ca. 500.000,- Euro niedrigeren Investitionskosten bei der Gebäudesanierung und einem kleinen Anbau an das Kindergartengebäude Altenhof mit einem geschätzten Kostenaufwand von ca. 1,200.000,- Euro. Ein weiterer wichtiger Grund für das Land OÖ ist die Gleichbehandlung der Gemeinden. Hofkirchen i.M. hat vor über 40 Jahren schon den Zuschlag als Standortgemeinde für die regionale Hauptschule erhalten. „Daher habe auch Pfarrkirchen i.M. ein Anrecht auf einen Teil der gemeinsamen Infrastruktur.“ Darüber hinaus ist dem Land OÖ bekannt, dass Pfarrkirchen i.M. bereit wäre, zukünftig auf das eigene Freibad zu verzichten und ein gemeinsames modernes Freibad in Hofkirchen i.M. mitzufinanzieren.
Es besteht derzeit also die kuriose Situation, dass die qualitative Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes beider Gemeinden in kürzester Zeit nur dann möglich ist, wenn der Hofkirchner Gemeinderat „wider besseres Wissen“ auf den Standort im Marktbereich verzichtet.
Damit dieser Schritt unseren Gemeinderäten leichter fällt bietet uns das Land OÖ zahlreiche finanzielle Vorteile. 90 % der in Altenhof erforderlichen Investitionskosten (5 Gruppen inkl. Krabbelgruppe) würden vom Land OÖ übernommen. Der Baubeginn könnte raschest möglich stattfinden. Auch die Hauptschulsanierung soll höher gefördert werden, noch im Herbst 2013 sollen für alle Hauptschüler neue Schülermöbel angekauft werden, die Hauptschulsanierung soll insgesamt schneller abgeschlossen werden als bisher vereinbart.
Die Entscheidung für unseren Gemeinderat ist sehr schwer. Trotzdem muss bis Ende Juli 2013 ein endgültiger Beschluss betreffend die Kooperation gefällt werden. Mit Ende Juli läuft die Finanzierungszusage über 90 % der Sanierungs- und Anbaukosten für den Standort Altenhof ab. Es ist daher geplant, rechtzeitig vorher eine Gemeinderatsitzung abzuhalten, in der die endgültige Entscheidung getroffen werden soll. Vorher laufen noch intensive Gespräche mit Vertretern des Landes OÖ.