NIEDERWALDKIRCHEN: Bei einem Erfolg wie jenem von Daniel Allerstorfer liegt das Wort „Sensation“ oftmals schon griffbereit auf der Zunge. Doch in diesem Fall ist diese Bezeichnung wohl nicht ganz zutreffend. Sicherlich wäre es vermessen zu sagen, dass diese U23-EM-Silberne zu erwarten war. Jedoch war sie aufgrund Allerstorfers mittlerweile sechs Europacup-Medaillen sowie seiner klaren Führung in der Europarangliste dann doch zu erhoffen gewesen.
Der erst 20-Jährige ging als Nummer eins in das Turnier und wurde dieser Stellung zunächst auch gerecht. Damian Nasiadko (POL), Sven Heinle (GER) und Vladimir Gajic (SRB) konnten dem St. Petringer nicht am Finaleinzug aufhalten, wo er dem Stepan Sarkisyan gegenüberstand. In der Neuauflage des diesjährigen Europacups in Orenburg (Sieger damals Allerstorfer) hatte diesmal aber das bessere Ende für sich.
Wenig Zeit zum Verschnaufen
Für den U20-Europameister von 2011 ist der Erfolg nicht nur die nächste Sprosse auf dem Weg zur internationalen Spitze, sondern auch eine Genugtuung für das Vorjahr, als er bei der U23-EM in Prag gleich zum Auftakt an Heinle gescheitert war. „Das hat mich wahnsinnig geärgert. Das wollte ich heuer unbedingt besser machen, was mir gelungen ist“, grinst Allerstofer, der nächste Jahr sich noch einmal in der U23 versuchen darf.
Viel Zeit zum Verschnaufen bekommt er jedoch nicht. Bereits am Samstag wartet in der Ottensheimer Donauhalle das Final Four der heimischen Judo-Bundesliga auf ihn. Mit UJZ Mühlviertel muss er im Halbfinale (ab 14 Uhr) gegen Vienna Samurai ran. Die Wiener bieten im Schwergewicht den 170 kg schweren Janusz Wojnarowicz (POL), Cousin von Borussia Dortmunds Jakub Błaszczykowski, auf. Gegen den hatte sich Allerstorfer zuletzt im Grunddurchgang zweimal knapp geschlagen geben müssen. „Da habe ich auch noch eine Rechnung offen“, will er mit dem UJZ den 1. Titel seit 10 Jahren holen.