ALKOVEN: Bei näherer Betrachtung jedoch kommt man zur Erkenntnis, dass diese meist exotischen Tiere sehr wohl mit der Feuerwehr in Verbindung stehen können und dies auch tun, denn: Mehr und mehr Menschen halten sich diese Tierchen, die nicht immer jedermanns Sache sind, bei sich zuhause in der Wohnung. „In den letzten Jahren hatten wir bereits mehrfach zumindest schon mit Schlangen zu tun“, erklärt der Kommandant der Feuerwehr Alkoven, Markus Wieshofer. „Zuletzt bei einem Wohnungsbrand“.
Feuerwehren vermehrt mit exotischen Tieren konfrontiert
Genau dies ist unter anderem auch ein Schlagwort, wo die Feuerwehr ins Spiel kommt. „Bei Wohnungsbränden, aber auch dann, wenn eines der Tiere entwischt ist oder als ungebetener Gast ins Haus kommt, sind die Feuerwehren natürlich erster Ansprechpartner“, so der erste Kommandant-Stellvertreter von Alkoven, Markus Unter, der im Zuge seiner auch beruflichen Feuerwehrtätigkeit immer wieder mit diesen Tieren in Kontakt kommt.
Anlass für Schulung
Um ein einem dieser Fälle nicht immer ratlos dazustehen, hat sich die Feuerwehr Alkoven – wie andere Wehren ebenso bereits getan – entschlossen, diesem Thema einen Schulungsabend zu widmen. Als Referent kam – samt zahlreichen tierischen Begleitern – Erich Starlinger aus Thalheim bei Aistersheim im Bezirk Grieskirchen zur Feuerwehr, um den rund drei Dutzend Feuerwehrleuten diese Tiere etwas näher zu bringen.
Theoretische Einleitung
In seiner Einleitung erläuterte der fachlich versierte Referent, der zudem auch eine Zoohandlung führt, die Gründe, weshalb exotische Tiere mehr und mehr Einzug in unseren Gegenden halten. Zum einen sind es oft „nur“ Allergien, die Menschen dazu verleiten, anstatt von Hund und Katz‘ auf Echsen, Spinnen, Käfer, Skorpione, Tausendfüßler und Schlangen zurückzugreifen. Viele dieser Tierarten sind zudem sehr pflegeleicht, wenn jedoch beim Kauf oft der zusätzliche Kostenaufwand (beispielsweise das ganzjährige Beheizen des notwendigen Terrariums, Futter etc.) oft nicht beachtet wird.
Problematisch für die Einsatzkräfte kann werden, wenn giftige Tiere behördlich nicht gemeldet werden. Aufgrund der notwendigen Auflagen werden diese leider oft nicht gemeldet, was für Einsatzkräfte recht rasch zu einer bösen Überraschung werden kann.
Ein weiterer Fakt für die Vermehrung dieser Tiere in unseren Breiten ist natürlich die Globalisierung, mit exportierten Gütern und Tieren kommen diese Viecher oft gewollt oder auch ungewollt in unsere Gegenden und Häuser.
Oft unnötig gefürchtet
Aufklärung gab es jedoch auch über die oft unnötige Furcht, beispielsweise vor Vogelspinnen, deren Giftigkeit nicht anders ist wie jene von einer Biene oder einer Wespe. Allergisch reagieren kann bei jedoch bei beiden Gattungen, aber gefährlicher sind die Tiere dann dennoch nicht. Der Nutzen der Tiere bei der Beseitigung von vielen Kleininsekten ist auf jeden Fall mehr als nur beeindruckend, der Mensch könnte ohne diese auf Dauer, das ist wissenschaftlich erwiesen, nicht überleben und würde ohne diese Insektenverspeiser sprichwörtlich an diesen ersticken! Gleiches gilt auch für die stinknormalen Hausspinnen, deren Nutzen meist nicht gesehen wird. Weiter ging es in der Aufklärung über Skorpione, (giftige) Frösche, Tausendfüßler und Co. Interessant beispielsweise auch, dass man einen der giftigen Skorpione im Dunklen per Schwarzlichtlampe fluoreszierend sieht.
Gekrabbel und Geschlängel zum Anfassen
Auch wenn es nicht immer jedermanns Sache ist, aber es durfte natürlich nicht fehlen, die behandelten Tiere – zumindest einige davon – durch die Runde gehen zu lassen und anfassen bzw. beobachten zu dürfen. So gingen Spinnen, Schlangen oder auch Echsen durch zahlreiche Hände der anwesenden Feuerwehrleute.
Fazit
Dank des engagierten und fachlich versierten Vortrags waren es zwei kurzweilige, tierische und einmal etwas andere Ausbildungsstunden, die die mehr als 30 teilnehmenden Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Alkoven an diesem Abend erleben durften. „Anhand des nun vorhandenen Wissens geht man im Fall des Falles dann doch etwas anders an die Sache heran, als wenn man zuvor noch nie etwas davon gehört hat“, resümiert einer der Teilnehmer.