NEUSSERLING/ST. MARTIN: „Die Titelverteidigung ist das Ziel, sagt Kehrer klar. Dafür hat er mit seinem Team den ganzen Winter geschraubt und gebastelt. Viele Details haben sich an dem Fahrzeug geändert – eigentlich ist fast alles neu. Zum Beispiel der Motor. „Mehr Verdichtung“, so der 41-Jährige. Damit sei das Fahrzeug knapp 20 PS stärkerer und damit schneller. Seit November wird an dem Fahrzeug geschraubt. „Das macht auch Spaß“, legt es der Rennfahrer nicht nur auf die schnellen Runden auf der Piste an. „Außerdem weiß man dann auch, wie es funktioniert.“ Denn das Schrauben kann sich bei Fehlern an den Rennwochenenden als einzige Chance erweisen. Schließlich befinden sich in Kehrers Team „nur“ Hobbymechaniker.
Vor dem Saisonstart sind die auflackierten gelb und blauen Farben noch gut zu sehen, ebenso die Sponsoren und die „17“. Das ist die Startnummer mit der Kehrer auch als Staatsmeister an den Start gehen wird. „Ich verzichte auf die 1. Wir Starten seit 2007 mit der Nummer 17 den wir haben den Trick 17 in unserem Buggy verbaut“. Unter Druck setzen lässt sich der Neusserlinger trotz des hohen Zieles nicht. Sobald er unter den ersten drei fahre, sei die Saison ein Erfolg. Für die neun Rennen muss er rund 5000 Kilometer durch Österreich reisen, die meisten davon in seinem Tourbus, die wenigsten verbringt er in seinem Rotaxbuggy. Die Runden sind jeweils nur knapp einen Kilometer lang. Die Rennen führen ihn nach Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Niederösterreich. Dort endet die Saison Mitte Oktober.
Woran der Titeltraum scheitern kann? „Die Konkurrenten haben zugelegt“, sagt Mechaniker Leo, der zum Schrauberteam von Kehrer gehört. Ob die Einschätzung richtig ist? „Man hört einiges, aber man weiß ja nicht, ob die die Wahrheit erzählen“, sagt der Fahrer selbst. Während der Wintermonate müsse man sich auf Gerüchte verlassen. Was stimmt, wird er frühestens auf der Rennstrecke beim ersten Testlauf kurz vor dem Saisonstart Mitte April im niederösterreichischen Hollabrunn sehen. Dann wird auch Kehrer zum ersten Mal in seinem verbesserten Buggy aufs Gaspedal treten.
Aber neben den Rennen geht es Kehrer auch um die Geselligkeit. Nach den Rennen werde im Camp gefachsimpelt. Und irgendwann hoffentlich auch Titel Nummer drei gefeiert. Doch bis es losgeht, müssen noch der neue Antrieb eingebaut werden und weitere Kleinigkeiten. Daher wird Kehrer auch in den nächsten Wochen nach Feierabend weiter in der Werkstatt schrauben.