BEZIRK: Grüne aus drei Nachbarländern – Tschechien, Deutschland und Österreich haben ein gemeinsames Memorandum ausgegeben, das ihre Ansichten zur weiteren Entwicklung des Naturschutzes im Böhmerwald zusammenfasst und haben es dem Direktor des Nationalparks und des Umweltschutzgebietes Böhmerwald Pavel Hubeny übergeben.
„Nur in einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und einem aktiven Naturschutz können wir die Biodiversität und so auch den nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt erhalten“, unterstützt die stellv. Grüne Landessprecherin und Grüne Umweltsprecherin LAbg. Ulrike Schwarz das Böhmerwaldmemorandum.
Die Vertreter der Südböhmischen und der Pilsener Kreisorganisation der Grünen Partei, der bayerischen Landesorganisation von Bündnis 90/Die Grünen und der oberösterreichischen Landesorganisation der Grünen haben sich auf sieben Schwerpunkte für die aktuelle nächste Entwicklungsperiode des NP Böhmerwald geeinigt (s. Beilage).
Die Vertreter der Unterzeichneten haben sich am Montag, 19.5. in Vimperk getroffen, um das Ergebnis der gemeinsamen Diskussion über die aktuelle Entwicklung im Böhmerwald dem vor kurzer Zeit ernannten Direktor der Verwaltung des Nationalparks und Umweltschutzgebietes Böhmerwald Pavel Hubeny zu übergeben.
Der Vorsitzende der südböhmischen Grünen Jiří Guth hat dazu angeführt: „ In letzter Zeit hat der staatliche Umweltschutz im Böhmerwald Probleme alleine mit der Gesetzeinhaltung gehabt. Wir glauben, dass diese Periode schon vorbei ist und dass weiterhin nicht nur laut Gesetzen, sondern auch laut geltenden Konzeptionen und laut international respektierten Umweltschutzregeln gehandelt werden muss.“
Der ehemalige langjährige Abgeordnete des Bayerischen Landtages Eike Hallitzky ergänzte die internationale Sichtweise: „Wir würden begrüßen, wenn Umweltschutzverwaltungsorgane unserer drei Staaten so gut wie drei grüne Parteien zusammenarbeiten können. Der Böhmerwald ist nämlich unsere gemeinsame Europasache und Herzenssache.“
Den Inhalt des Böhmerwaldmemorandums unterstützt auch die grüne Abgeordnete des Niederösterreichischen Landtages und die Kandidatin ins Europaparlament Madeleine Petrovic.
Direktor Pavel Hubeny hat das Memorandum übernommen und dankte den Anwesenden u. Unterzeichneten für ihr engagiertes u. qualifiziertes Interesse am Schutz des Böhmerwaldes und seiner Natur. Er hat mit Überzeugung festgestellt, dass dieses Interesse nicht nur einer einzigen politischen Richtung vorbehalten ist. „Der gerade heute verhandelte Bauplan des Liftes und der Schipiste zum Hraničník (Hochficht) sollte jeder, dem drohende Beschädigung der seltenen und streng geschützten Böhmerwaldnatur bekannt ist, ablehnen. Darin sehe ich nichts Ideologisches“, hat er dazu ein konkretes Beispiel angeführt.
„Die Schädlichkeit dieses Vorhabens auf das Natura 2000-System wurde im UVP-Prozess (wie es die EU-Richtlinie verlangt) bewiesen. Ich möchte mich an der Bildung der ähnlichen Instrumente zum Durchsetzen einer verantwortlichen Beziehung zur Umwelt im Europaparlament beteiligen“, erklärte der südböhmische Kandidat ins Europaparlament Michal Cuc.
Die Grünen haben einig festgestellt, dass die Ernennung von Pavel Hubeny, der schon früher in der Leitung des Umweltschutzgebietes effizient die Natur geschützt hat, u. a. dank der offenen und korrekten Verhandlung mit Gemeindevertretern, eine Garantie der guten Böhmerwaldentwicklung für die Zukunft erwarten lässt.