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Regionales-Leute | Aigen-Schlägl
Aigen-Schlägl: Starke Gemeinde entsteht

Eindeutiges Votum für eine Zusammenführung beider Gemeinden.


Foto: Gemeinden Aigen i.M. u.Schlägl - dualpixel.de
AIGEN-SCHLÄGL: Mehr als 90 % Prozent der WählerInnen  in Aigen  und mehr als 84 in Schlägl  stimmten für eine Zusammenlegung der Gemeinden. Es war zwar schon im Vorfeld  eindeutig erwartet worden, dass sich eine klare Mehrheit für die Zusammenlegung beider Gemeinden finden würde. Dass diese jedoch so eindeutig ausgefallen ist, freute nicht nur die Verantwortlichen in den beiden Gemeinden, sondern ist auf jeden Fall auch ein Zeichen für alle anderen veränderungswilligen Gemeinden und vielleicht sogar Städte in O.Ö.
 
Natürlich überwiegen am Tag danach die Freude und die positiven Einschätzungen dieses Gemeindedeals im oberen Mühlviertel. Man spricht von
  • Vorteilen bei der Verwaltung aufgrund flexiblerer politischer Gremien
  • Gemeinsame Raumplanung ohne Konkurrenzdenken
  • Ausbau von Service und Beratung
  • Effizientere Bauhofverwaltung
  • Finanzielle Einsparungen
  • Mehr Gewicht in Bezirk und Land
Besonders letzter Punkt ist nicht von der Hand zu weisen, da man als 3500-Seelen-Gemeinde beim Land O.Ö. doch anders auftreten kann als eine Kleingemeinde, die noch dazu durch Konkurrrenzdenken bei größeren Projekten blockiert ist. Noch wichtiger scheint die relative Stärkung der neuen Gemeinde im Bezirk Rohrbach zu sein, wo man gegenüber der Dominanz der Stadt Rohrbach möglicherweise künftig größere Chancen für den Zuschlag von überregionalen Infrastruktureinrichtungen hat als bisher - ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Womit wir beim richtungsweisenden Charakter dieser Entscheidung in Aigen-Schlägl angekommen sind. Andere Gemeinden mit ähnlicher Konstellation  (verwachsene Gemeindegebiete, etc.) könnten aufgrund der überwältigenden Zustimmung immer klarer erkennen, dass die Vorteile eines gemeinsamen Weges nicht zu unterschätzen sind.  Denn benachbarte Gemeinden stehen untereinander natürlich manchmal auch im Standort-Wettbewerb, was kein Geheimnis ist. Aber natürlich geht es letztlich nicht  um Größe allein, sondern um die richtige Größe bzw. das beste Gesamtkonzept.
 
Jede Gemeinde ist anders und Fusionen sind garantiert kein Selbstzweck. In den meisten Fällen ist aber schon viel gewonnen, wenn es einfach eine bessere Koordination und teilweise Zusammenführung bestimmter Aufgabenbereiche gibt, z.B in Lembach/Hörbich erfolgreich praktiziert. Auch das kann die einen oder anderen Synergien freisetzen. Größere Würfe bieten sich jedoch bei  "verwachsenen" Gemeinden an (z.B. Rohrbach/Berg). Oft fehlt da nur mehr die Fantasie, wie man etwas, das schon längst zusammengewachsen ist,  mit der nötigen Behutsamkeit, aber auch Tatkraft zusammenführt.
 
Am wichtigsten bei all diesen Überlegungen sind letztlich aber immer die Bürger (die müssen das wollen!) und die echten nachhaltigen Einsparungsmöglichkeiten in Zeiten immer klammerer öffentlicher Kassen. Auch dass so ein Prozess professionell begleitet werden sollte, ist in der heutigen Zeit eher eine Selbstverständlichkeit (irgendwer muss ja die Alphatiere in Schach halten ;-)

 

Quelle: ReSI-Redaktion JR, erschienen am 15.9.2014
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