BEZIRK: Seither ist das Angebot in den meisten oberösterreichischen Gemeinden wesentlich besser geworden. Leichte Verbesserungen gibt es auch im Bezirk Rohrbach, allerdings gibt es noch immer keine einzige „1A-Gemeinde“.Von flächendeckenden Betreuungsangeboten, die eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern gut ermöglichen, ist der Bezirk noch meilenweit weit entfernt.
Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung haben wir heuer bereits zum fünften Mal den Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF) herangezogen, der für Kindergärten folgende Kriterien vorsieht:
- mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
- Angebot Mittagessen
- maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen
Jene Gemeinden, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus auch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, haben wir als „1A-Gemeinden“ besonders positiv hervorgehoben. Von den oberösterreichweit 72 Gemeinden, die ihre Angebotssituation seit dem Vorjahr verbessern konnten, entfallen acht auf den Bezirk Rohrbach.
Die Verbesserungen im Detail: In Neufelden wurde eine Betreuung für Unter-Dreijährige ermöglicht, ebenso in Peilstein i.M., dort gibt es zusätzlich auch Mittagessen im Kindergarten. Verlängerte Öffnungszeiten und das Angebot eines Mittagessens gibt es in Altenfelden und Lembach i.M., auch in Helfenberg wurde das Angebot um ein Mittagessen im Kindergarten erweitert. Verbesserungen durch Kooperationen konnten sich die Gemeinden Ahorn, Hörbich und Nebelberg sichern.
Nur zwölf der insgesamt 42 Gemeinden (28,6 Prozent) fallen in die Kategorie „A“ und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich (OÖ: 34 Prozent). Anmerkung: Die Kriterien für die Kategorie A erfüllen selbstverständlich auch alle 1A-Gemeinden, diese erfüllen aber noch zusätzlich die weiterreichenden VIF-Kriterien.
In 14,3 Prozent der Rohrbacher Gemeinden (OÖ: 12,6 Prozent) gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige, in 21,4 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder (OÖ: 21,9 Prozent). 31 Prozent der Gemeinden bieten kein Mittagessen im Kindergarten (OÖ: 24,8 Prozent), und 69,1 Prozent haben Kindergärten, die weniger als acht Stunden täglich geöffnet sind (OÖ: 45,7 Prozent).
„Damit Beruf und Familie endlich unter einen Hut gehen, brauchen wir ausreichend Kinderbetreuungsplätze, wo sich die Kleinen wohlfühlen und wo sie professionell gefördert werden“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille: „Auf der anderen Seite brauchen wir Einrichtungen, die zu den mittlerweile recht flexiblen Arbeitszeiten und Lebensrealitäten der berufstätigen Eltern passen. Mehr Kinderbetreuungseinrichtungen, die beide Anforderungen erfüllen – das ist einer der zentralen Wünsche unserer Mitglieder.“
Die Detailergebnisse für den Bezirk Rohrbach und eine Grafik zum kostenlosen Herunterladen finden Sie auf unserer Homepage
ooe.arbeiterkammer.at . Hier finden Sie auch den interaktiven Kinderbetreuungsatlas 2.0, der unter anderem die Veränderungen der letzten 15 Jahre anschaulich darstellt.