BEZIRK: Vorsichtig geschätzte 646 Mio. Euro werden für den halbierten Westring veranschlagt, 650-750 Millionen Euro für die geplante Linzer Ostumfahrung, die eher einer Durchschneidung von Linz gleicht. „Berücksichtigt man die tatsächlichen Baukosten von solch gigantischen Tunnelprojekten– Stichwort Kostenexplosionen Mona-Lisa-Tunnel oder Bindermichl-Tunnel – wird es nicht bei diesen 1500 Millionen Euro bleiben, die schon heute für diese beiden Großprojekte zu veranschlagen sind“, rechnet die Grüne Verkehrssprecherin Ulrike Schwarz vor. „Dass es sich dabei auch noch um massive Fehlplanungen handelt, trägt sein Übriges bei“, erinnert Schwarz auch daran, dass beim Westring beim ersten Kostenvoranschlag im Jahr 2002 noch von 225 Millionen Euro Gesamtbaukosten die Rede war- für einen ganzen, nicht halben Ring“, so Schwarz.
Auch die Grünen haben sich für eine Korridoruntersuchung für eine Linzer Ostumfahrung ausgesprochen. „Viele Varianten wurden dabei geprüft. Man muss aber auch zur Kenntnis nehmen, wenn sich am Ende der Untersuchungen herausstellt, dass keine Variante ohne erhebliche Eingriffe in den Landschafts- und Naturraum möglich ist. Genau das ist aber bei der Korridoruntersuchung zur Linzer Ostumfahrung der Fall: Auch die Experten des Landes OÖ bestätigten nun, dass kein „einfach beherrschbarer Korridor existiert“. Kurz: Es würde damit mehr Schaden angerichtet, als es Nutzen bringen würde“, so Schwarz.
Öffi-Offensive mit 1500 Millionen würde ÖV im OÖ. Zentralraum
endlich ins 21. Jahrhundert bringen
„So wäre es längst an der Zeit, mit vollen und vereinten Kräften sinnvolle Alternativen nicht nur anzudenken, sondern auch durchzuziehen“, erinnert Schwarz an die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte im Öffentlichen Verkehr: „Jene 1500 Millionen Euro, die für diese Planungen derzeit veranschlagt werden, brauchen wir für eine Öffi-Offensive im Großraum Linz, mit einem echten S-Bahn-System und attraktiven Regionalbahnen“, fordert Schwarz eine finanzielle Gleichstellung von Infrastrukturmaßnahmen im Straßen- und Öffi-Ausbau.
Neben der Ostumfahrung soll gleichzeitig die Regio-Tram von Linz nach Gallneukirchen-Pregarten errichtet werden. Zur Erinnerung: „Wie ein solches „Wettrennen“ aussieht, sieht man beim Bau der S10: Schon bei den Planungen wurde der gleichzeitige Ausbau der Summerauerbahn versprochen. Der traurige Ausgang dieses Wettrennens ist bekannt. Während die S10 noch heuer fertig gestellt wird, zeichnet die Summerauerbahn ein trauriges, aber aktuelles Bild des Zustands unserer Regionalbahnen“, fordert Schwarz im Interesse unserer PendlerInnen endlich ein kollektives Umdenken- und zwar von Bundesebene bis zur Gemeindeebene.