Kollerschlag – Vor dem EU-Beitritt Österreichs markierte der Schlagbaum die Grenze zum Nachbarland Bayern. Die Grenzbewohner konnten mit dieser Hürde gut umgehen, weil sie sonst nichts kannten. Der Schmuggel von Waren, aber zeitweise auch von Menschen, war für die Grenzbevölkerung hüben und drüben nichts Außergewöhnliches. Die Grenzaufsicht, die Zollwache, gehörte auf beiden Seiten zum Alltagsbild und die „Aufseher“ waren in Gesellschaft und Kultur integriert. Viele Veränderungen haben EU- und Schengenbeitritt den Bewohnern im Grenzraum gebracht. Die Jungen kennen nichts anderes mehr und die ältere Bevölkerungsschicht hat sich rasch auf die offene Grenze eingestellt.
Auf Schmugglerpfaden durch Bayern, Böhmen und Österreich
Und jetzt zum eigentlichen Thema: Die Marktgemeinde Kollerschlag feiert heuer ein Kulturjahr unter der Bezeichnung „Kulturwelle Kollerschlag 2015“. Nicht weniger als 20 Projekte und Veranstaltungen werden im Laufe des Jahres realisiert und angeboten. Nach der Fotoausstellung in der Volksschule hat in den Räumen des Marktgemeindeamtes Kollerschlag die Ausstellung, „Auf Schmugglerpfaden durch Bayern, Böhmen und Österreich“, die Pforte geöffnet. Die Wanderausstellung des Kulturvereins „Über d’Grenz“ aus Zwiesel /Bayern zeigt viele Exponate und beleuchtet auf Schautafeln auch die sozialen und wirtschaftspolitischen Zustände der damals verarmten Grenzbevölkerung.
Feierliche Eröffnung
Bürgermeister Franz Saxinger und der Kulturverein „Grenzgänger“ luden zur Eröffnungsfeier im Falkensteinsaal ein. Viele Gäste aus der Gemeinde und darüber hinaus, sowie zahlreiche bayerische Gäste kamen. Nach der Eröffnung der Ausstellung durch LAbg. Georg Ecker las Maritta Haller aus Zwiesel aus ihrem Buch „Auf Schmugglerpfaden“ vor. Die Geschwister Hofmann aus Kollerschlag umrahmten die Abendveranstaltung musikalisch. Mit eigens für die Eröffnungsfeier kreierter Wurst vom Fleischhauer Hannes Lauss und Gebäck vom Bäcker Alois Wolkerstorfer-Gabriel sowie Most und Schlägler Bier wurden die Gäste bewirtet. Die Ausstellung ist bis 10.04.2015 zu den Amtsstunden (Mo, Di, Do von 08-17 Uhr, Mi. von 08-12 Uhr und Fr 08-16 Uhr, sowie sonntags 10-17 Uhr) bei freiem Eintritt zu besichtigen.