BEZIRK: Bezirksfrauenvorsitzende Ingrid Groiß: „Eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters kommt für die SPÖ nicht in Frage!“
Beruf, Familie, Haushalt: Frauen, die mitten im (Berufs-)Leben stehen, haben meist andere Sorgen, als sich mit der zukünftigen Pension auseinanderzusetzen. Spätestens nach Erhalt der Vorausberechnungen, die im Rahmen des Pensionskontos in den letzten Monaten ins Haus geflattert sind, wurde vielen Frauen bewusst: Babypause, Teilzeit und niedrige Einkommen rächen sich im Alter. Um fast 40 Prozent sind Frauenpensionen niedriger als jene der Männer.
„So lange Frauen weniger verdienen und den Großteil der unbezahlten Arbeit leisten wird es für Frauen auch im Alter heißen: kein Auskommen mit dem Einkommen“, stellt Bezirksfrauenvorsitzende Ingrid Groiß klar.
„Ich habe gelernt, sparsam zu wirtschaften und mich nach der Decke zu strecken. Trotzdem muss ich mir manchmal von der Tochter Geld ausborgen, damit ich einkaufen kann. Es ist alles so beschämend. So habe ich mich auf die Pension gefreut, weil ich jetzt mehr Zeit für meine Enkel hätte. Leider kann ich sie nur selten besuchen, weil ich mir die Fahrt zu ihnen nicht leisten kann und mit meiner Pension kaum über die Runden komme.“ Das erzählte eine Pensionistin, als die SP Frauen OÖ sie im Rahmen ihres Projekts „Unerhört“ befragten.
2014 betrug die Alterspension bei Männern insgesamt im Schnitt rund 1560 Euro, jene der Frauen knapp 970 Euro. Wer aus gesundheitlichen Gründen früher ausscheidet bekommt noch weniger Pension. Früher wurden nur die besten 15 Jahre - was den Verdienst betrifft - für die Berechnung der Pension herangezogen. Der heute geltende längere Durchrechnungszeitraum führt dazu, dass sich Berufsunterbrechungen, Teilzeit und Teilversicherungszeiten viel stärker negativ auf die Pension auswirken.
Ist die durch zu wenig eigene Beiträge erworbene Pension zu niedrig, gibt es in Österreich eine Ausgleichszulage. Aufgrund der Nachteile für Frauen im aktiven Erwerbsleben sind in erster Linie Frauen betroffen: Mehr als zwei Drittel der AusgleichszulagenbezieherInnen sind Frauen.
Entgegen anderslautender Behauptungen liegen das faktische Antrittsalter und das gesetzlich vorgesehene Regelpensionsalter ohnehin sehr nahe beisammen. Frauen gehen im Schnitt mit 59,7 Jahren in Pension (Männer mit 63,1 Jahren). Nur etwas mehr als zwei Drittel der Frauen hatten vor der Pension einen Job, fast jede Zehnte war gar nicht versichert oder in einer anderen schwierigen Situation. (Quelle: AK OÖ).
„Als SPÖ Frauen untermauern wir damit auch unsere Forderungen nach höherer Bewertung von Kinderbetreuungs- und Arbeitslosenzeiten sowie nach gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit. Und wir bleiben dabei: Die Angleichung des gesetzlichen Antrittsalters an jenes der Männer soll wie vorgesehen erst ab 2024 starten“, so Groiß.