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Regionales-Vermischtes | Kollerschlag
Humanitäre Katastrophe auch in Kollerschlag spürbar

Dritter Tag im Flüchtlingsstrom


Besonders für Mütter mit Kleinkindern war das Notquartier in der Stöckschützenhalle wichtig, um sie für den nächtlichen Fußmarsch fit zu machen.
Foto: I.Märzinger
KOLLERSCHLAG: 353 Flüchtlinge, darunter 120 Kinder, trafen am Mittwochabend mit Bussen im Notquartier in Kollerschlag ein. 250 Notbetten  standen zur Verfügung. Die Betten wurden aber nur vorübergehend benutzt, weil  alle nur Deutschland im Fokus hatten.  Die Asylanten befürchteten, dass auch Deutschland die Grenze nach Österreich dicht macht, weshalb in ihren Gesichtern Stress abzulesen war. Um 21.00 Uhr überschritten die letzten mit Kind und Kegel beim Bachwirt die Brücke und wurden dort von der bereits wartenden deutschen Polizei übernommen. Diese Drange war diesmal nicht von Nickelsdorf angereist, sondern vom Hauptbahnhof in Wien.
 
Die Abwicklung in Kollerschlag verlief ruhig, angesichts der professionellen Arbeit vom Roten Kreuz und der Feuerwehr. Die Pfarrbevölkerung zeigt ihre soziale und humanitäre Einstellung: Zahlreiche freiwillige Helfer/Innen tummelten sich in der Hilfszone, ja sogar ein Zelt mit Kleidung war aufgebaut. Die Flüchtlinge griffen besonders nach Kinderkleidung, weil zum Waschen keine Zeit war. Auch wenn sich die Bevölkerung von Kollerschlag sehr tapfer zeigt und viel Dank von den Flüchtlingen entgegen nehmen durfte,  ist sie beunruhigt: Was wird mit Österreich und Deutschland, wenn der Flüchtlingsstrom nicht bald nachlässt? Auch die Frage: „Kriegsflüchtlinge“ oder „Wirtschaftsflüchtlinge“ wird immer wieder diskutiert.

 

Quelle: Ortsberichterstatter Kollerschlag - Ignaz Märzinger, erschienen am 17.9.2015
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