SARLEINSBACH: Gerade in unserer im hohen Ausmaß materialistisch geprägten Welt gehören Solidarität, Einsatz für Schwächere oder besondere Leistungen im Pflegebereich vor den Vorhang.
Das Thema Pflege ist meist weiblich. Aber es gibt auch Ausnahmen. Franz Gabriel aus Sarleinsbach zum Beispiel. Er lebt mit seiner Gattin Berta in Meisingerödt. Im Jahre 2003 erkrankte Berta an Alzheimer, seit 2005 sitzt sie im Rollstuhl. In den letzten acht Jahren war die Pflege ganz besonders intensiv. Ernährung teilweise mittels Sonde, tgl. sind fünf verschiedene Infusionen erforderlich. Seit 2010 kann sie nicht mehr sprechen.
Dank der Unterstützung durch Sohn Max mit Gattin Heidi wird Berta tgl. zweimal in den Rollstuhl gesetzt. Auch die weiteren fünf Kinder besuchen mit ihren Familien das Elternhaus regelmäßig und helfen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Wenn man Franz fragt, wie er das alles schafft, woher er die Kraft nimmt, dann gibt es eine ganz einfache Antwort:
„ Bei der Hochzeit habe ich meiner Berta die Hilfe versprochen – in guten wie in schlechten Tagen. Ja, und die Kraft, die gibt mir der Herrgott!“
Stellvertretend für unzählige pflegende Angehörige, welche tagein tagaus wertvollste Arbeit leisten, wurde der Elisabethpreis 2015 an Franz Gabriel übergeben. Übrigens – Franz Gabriel ist 82 Jahre alt.
„Lieber Franz, herzliche Gratulation zur Auszeichnung, und weiterhin viel Kraft und Gottesvertrauen. Du bist für viele Menschen ein Vorbild,“ so Obmann Max Wiederseder bei der Preisverleihung.