NIEDERWALDKIRCHEN: Der vorzeitige Titelgewinn in der 2. Bundesliga sowie ein siebter Platz von Daniel Allerstorfer beim Grand Slam in Abu Dhabi lassen die Tränen im Mühlviertel jedoch schnell trocknen.
Ohne Legionäre und
Daniel Allerstorfer, die allesamt in Abu Dhabi ihren Mann standen, wurde beim UJZ offensichtlich, dass man diese momentan nur schwer ersetzen kann. Auf der anderen Seite erging es Flachgau zwar ähnlich, die Salzburger konnten ihre Ausfälle jedoch besser kaschieren.
„Wir wussten schon vor der Saison, dass es ähnlich schwer werden würde, zumal mit dem starken Aufsteiger Wimpassing die Luft dünner geworden ist“, resümmierte UJZ-Trainer
Pepi Reiter. Generell habe man die Final-Four-Teilnahme wohl auch nicht gegen Flachgau, sondern schon zu einem früheren Saison-Zeitpunkt vorentscheidend verspielt. Wie etwa beim 5:9 im September in Wels.
Freundin auf der Tribüne verlieh Flügel
Für das UJZ punkteten
Tobias Weixelbaumer, Simon Hofer (je zwei Siege) und
Georg Reiter, wobei insbesondere Hofer einen Sahnen-Tag erwischte. Der Medizin-Student, der bis 81 kg abwog, wurde in die 90-kg-Klasse raufbeordert und brachte dort sowohl
Randolf Stangl (Sieg durch Armhebel) als auch
Thomas Brunner (Sieg durch zwei sehenswerte Würfe) zur Verzweiflung.
Foto: Christian Fidler
Warum es heute beim Sonnberger so gut lief?
„Das lag an meinem eigenen Fan-Klub“, verwies er schmunzelnd auf Freundin Judith, die gemeinsam mit seinen Freunden auf der Tribüne lautstark Stimmung machte. Zuletzt hatte Hofer sie sogar ins UJZ-Training mitgenommen, was Teil einer Bedingung war: „Wenn ich mit ihr eine Berg-Tour mitmache, dann muss sie mit mir ins Judo-Training kommen.“
Meistertitel in der 2. Bundesliga
Dass die Stimmung am Samstag in der Josef-Reiter-Halle dennoch eine gute war, dafür hatte die zweite Mannschaft des UJZ gesorgt. Das Farmteam fixierte mit einem 8:6-Heimsieg über Sanjindo Bischofshofen eine Runde vor dem Ende den Titel in der 2. Bundesliga.
„Das täuscht jedoch etwas über den Saisonverlauf hinweg. Die Liga war heuer sehr ausgeglichen“, so Coach
Mike Praher, der mit seiner Mannschaft in einer Woche noch zur Union Kirchham muss.
„Wir sind froh, dass wir schon zu diesem Zeitpunkt den Sack zumachen konnten.“
180-kg-Koloss geschlagen
Damit das UJZ Mühlviertel endgültig mit einem Lächeln auf das Wochenende zurückblickt, dafür zeichnete
Daniel Allerstorfer verantwortlich. Das Schwergewicht aus St. Peter stieß am Sonntag beim Grand Slam in Abu Dhabi bis ins Viertelfinale der Klasse über 100 kg vor, bezwang dabei unter anderem den rumänischen 180-kg-Koloss
Daniel Natea.
Letztlich wurde es Platz sieben für den 22-Jährigen, der damit weitere 80 Punkte für die Olympia-Qualifikation sammelte. In dieser lag der Weltranglisten-27. vor Abu Dhabi an der ausgezeichneten 14. Stelle. Insgesamt werden sich 22 in seiner Gewichtsklasse qualifizieren. Die Quali läuft noch bis ins Frühjahr 2016. Das neue Ranking wird erst Anfang der nächsten Woche bekannt.
Für den ehemaligen Junioren-Europameister war es sein zweitbestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier. Im Vorjahr holte er ebenfalls in Abu Dhabi einen fünften Platz.
Weiterführende Infos finden Sie auf
www.ujz.at oder auf
www.judobundesliga.at