NIEDERWALDKIRCHEN: Elf Tage vor seinem "Tag X" bei den Olympischen Spielen kletterte Daniel Allerstorfer am Montag in den Flieger Richtung Rio de Janeiro. Genug Zeit also, um zu akklimatisieren und sich auf die doch ungewohnte Größe des Turniers einzustellen.
"Es reden immer alle, dass Olympia so groß und so besonders ist. Und je näher es rückt, umso mehr bekommt man durch den ganzen Rummel und die ganzen Veranstaltungen auch mit, was das bedeutet", schildert der 23-jährige Debütant.
Vor seiner Abreise holte sich Allerstorfer noch etwas Inspiration bei einem Foto-Shooting am vergangenen Freitag, bei dem er gemeinsam mit Trainer Pepi Reiter und dessen Olympia-Bronzenen von Los Angeles 1984 posierte. Frei nach dem Motto: "Pepi, so eine Scheiben will ich auch!"
Vor dem Shooting schaute sich Allerstorfer die Medaille seines Förderers und Vorbilds einige Momente lang ganz genau an. Um ein bisschen die Magie, die von dem Bronze-Stück ausgeht, zu erfassen.
Foto: Christian Fidler
Wohlwissend, dass für den 20. des Olympia-Rankings die Medaillen in Rio verdammt hoch hängen. Bereits ein, zwei Runden zu überstehen wäre bei dem erlesenen Starterfeld bereits als Erfolg einzustufen.
"Ich möchte soweit wie möglich kommen. Ich werde um mein Leben kämpfen! Und wenn ich das schaffe, werde ich am Ende auch zufrieden mit meiner Leistung sein", beschreibt Allerstorfer seine Zielsetzung auf ganz subjektive Art und Weise. Zumal ja viel von der Auslosung abhängen wird.
Bei aller Liebe zu Rocky, aber...
Die Olympia-Vorbereitung beschreibt er als das Anstrengendste, was er bislang in seiner Karriere mitgemacht hat. "Auch weil es über mehrere Monate gegangen ist. Da war manchmal weniger der Körper als vielmehr der Kopf das Kriterium", verrät er. Kurze Schwächephasen tauchten praktisch zwangsweise auf. "Aber die hast du schnell überwunden, weil dir bewusst ist, worum es letztlich geht."
Kräftemäßig hat Allerstorfer zuletzt noch ein bisschen was draufpacken können. Im Bankdrücken bringt er mittlerweile 170 kg zur Hochstrecke. Mitunter auch weil er ein neues Ritual hat. "In der Früh und am Abend esse ich immer zwei Spiegeleier", verrät er grinsend. Wohlgemerkt: nicht roh! Auch wenn er "Rocky" zwar verehrt, "aber nach dem Aufstehen ein paar rohe Eier zu essen, um dann den Pöstlingberg raufzulaufen, das ginge dann doch zuweit für mich", lacht er.