NIEDERWALDKIRCHEN/RIO: Allerstorfer kann bei seinem Olympia-Debüt den russischen Favoriten nur ins Wanken bringen. Dabei hat er Blut geleckt für Tokio 2020.
Der letzte österreichische Judoka bei den Olympischen Spielen in Rio, unser Daniel Allerstorfer, muss sich am Freitag in der Klasse über 100 kg seinem Auftaktgegner Renat Saidov mit einer Yuko-Wertung geschlagen geben.
Der 23-Jährige kann sich den 2,1 Meter großen Russen zwar im Griffkampf einigermaßen gut vom Leib halten, wird beim Versuch eines Beinfegers jedoch mit einem Uchi-mata erwischt.
Ein bisschen mehr aus der Bewegung
Der Olympia-Debütant bringt Saidov zwar mit mehreren Angriffen ins Wanken, jedoch nicht zu Fall.
"Er hat gegen Ende hin merkbar abgebaut. Von daher hätte ich wahrscheinlich mit der Schluss-Offensive schon 30 Sekunden früher anfangen sollen", so der Mühlviertler. "
Wahrscheinlich habe ich mich Griff-Gerangel zulange hinhalten lassen. Über den Kampf hinweg hat das sicher 30 Sekunden gekostet."
Bei seinen eigenen Aktionen habe es an der notwendigen Vorbereitung gemangelt. "
Es ist verlockend bei einem so großen Gegner einen tiefen Wurf gleich direkt anzusetzen, jedoch hätte ich ihn mehr bewegen müssen", analysiert der ehemalige U20-Europameister.
Der von Herren-Nationaltrainer Patrick Rusch ausgegebenen Linie, Saidovs rechten Griff zu neutralisieren sowie dessen Standbein zu attackieren, ist er treu geblieben. Dani: "
Das hat Saidov merklich nicht geschmeckt."
Foto: Christian Fidler
"Lust auf Mehr"
Anfang war ein bisschen Respekt vonseiten Dani spürbar gewesen. "Ich hatte mir zwar vorgenommen, ohne Respekt hineinzugehen, aber den konnte ich erst im Kampf ablegen", gibt er ehrlich zu.
Angesichts seines noch jungen Alters soll Rio erst der Anfang sein. "Das macht Lust auf Mehr", meint er. "Jetzt habe ich am eigenen Leib erfahren, was Olympia bedeutet. Da wurde mir nicht zu viel versprochen. Das ist noch einmal drei Stufen über einer WM", denkt er schon an Tokio 2020.
Österreichs Judoka beenden die Olympischen Spiele somit mit einem fünften Platz durch Bernadette Graf (-70 kg) sowie einem siebten durch Kathrin Unterwurzacher (-63 kg).
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