Satte 12.845,- Euro hat eine Frau in Oberösterreich am Ende des Jahres weniger im Börsel, als ihre männlichen Kollegen. 26,76 Prozent beträgt damit der Einkommensnachteil der Frauen bei Vollzeitarbeit. Beim „Equal Pay Day“ am 25. September machen die ÖGB-Frauen darauf aufmerksam, dass Oberösterreichs Männer schon an diesem Tag so viel verdient haben, wie Frauen in einem ganzen Jahr. Oberösterreich ist im Bundesvergleich an der unrühmlichen vorletzten Stelle!
Frauen in den Betrieben fördern
Es sei traurig, dass sich seit Jahren in dieser Frage nur wenig bewege. „Dabei gibt es Möglichkeiten, die Lage zu verbessern: Wir schlagen etwa eine verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben und 1.700 Mindestlohn in allen Kollektivverträgen vor“, berichtet ÖGB - Regionalsekretärin Ingrid Groiß. Die ÖGB-Frauen haben in den letzten Jahren gemeinsam mit BetriebsrätInnen zahlreiche Einkommensberichte analysiert und wissen, dass sich oft mit kleinen innerbetrieblichen Anpassungen viel erreichen lässt. In vielen Branchen und Betrieben haben sich BetriebsrätInnen bereits erfolgreich für bessere Einstufung, Karriereentwicklung oder Gehaltserhöhungen für Frauen eingesetzt.
Berufstätige Eltern unterstützen
Ein Schlüssel zu einer gleichberechtigten Arbeitswelt seien auch gesellschaftspolitische Veränderungen. Eine wesentliche Ursache der Einkommensunterschiede ist die Babypause. Bei der Betreuung unter dreijähriger Kinder liegt Oberösterreich im Vergleich mit den anderen Bundesländern an letzter Stelle. „Solange Frauen gar nicht die Chance haben, zu arbeiten, weil sie niemanden haben, der auf ihre Kinder aufpasst, bleibt echte Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in weiter Ferne“, fordert Ingrid Groiß stärkere Bemühungen beim Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen.