ROHRBACH-BERG: Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin, Interpretin, Kabarettistin, Komponistin in Personalunion: Christina Scherrer hat vielseitige Talente und ist damit auch höchst erfolgreich auf den österreichischen und internationalen Bühnen unterwegs. Das ist doch ein guter Grund, die junge Pfarrkirchnerin mit dem Kulturpreis auszuzeichnen.
Genau das haben Stadtgemeinde Rohrbach-Berg und Raiffeisenbank Region Rohrbach gestern Abend getan. Christina Scherrer ist nicht nur die 30ste Trägerin des Kulturpreises, sondern mit gerade mal 29 Jahren auch die jüngste. Und sie ist die erste Schauspielerin, die ausgezeichnet wurde. „Das hat in dem breiten Spektrum der Kulturschaffenden im Bezirk, in diesem bunten kulturellen Teppich, noch gefehlt“, zeigte Raiffeisen-Direktor Ludwig Kapfer auf.
Vielseitig begabt
Was Christina macht, sei nicht so leicht zu sagen, meinte Rohrbachs Musikschuldirektor und Organist Gustav Auzinger, der die Laudatio auf die Künstlerin hielt. „Sie studierte klassischen Gesang, wandte sich später der Jazzmusik zu, kam dann zum Kabarett, begann selber Stücke zu schreiben, zu komponieren und zu singen. Auch im Theater und Film bewegt sie sich professionell“, zählte Auzinger auf. Erst Anfang des Jahres war sie im Tatort zu sehen. „Ihre breite künstlerische Bandbreite hängt zusammen mit der Fülle an Talenten - sie kann eigentlich alles.“
Basis in der Kindheit und Schule
Gesungen und geschauspielert hat Christina Scherrer von Kindesbeinen an: Das Schauspieltalent wurde ihr von Mama Margit in die Wiege gelegt, Papa Rudi zimmerte ihr ein Kasperltheater, in dem sie schon als kleines Mädchen improvisierte, imitierte, parodierte. Prägend waren außerdem die Bühnenspiel-Auftritte im Rohrbacher Gymnasium.
„Ich bin sicher nicht angepasst“
Viele dieser Wegbegleiter waren auch dabei, als die Pfarrkirchnerin den Rohrbacher Kulturpreis entgegen nahm. Für Christina bedeutet die Auszeichnung in der Heimat eine „Riesenanerkennung für meinen Lebensweg und meine Arbeit.“ Die Tätigkeit als künstlerisch Freischaffende sei nicht einfach: „Es ist ein beständiger Kampf, dass die Arbeit auch monetäre Anerkennung bekommt. Zwischen der Gefälligkeit des Großkulturbetriebes und dem Prekariat der freien Kunst gilt es, den Spagat zu schaffen - du brauchst beides“, erzählte die Künstlerin, die eine Hälfte des Jahres freischaffend tätig ist, die andere fix angestellt. Sie will Sprachrohr für andere sein. „Ich bin nicht gefällig und ich bin sicher nicht angepasst. Mich interessiert der Widerspruch. Meine Waffen: Musik, Wort und Theater.“
Im Herbst auf Tour
Im Herbst geht die frisch gekürte Kulturpreisträgerin mit ihrer neuen CD auf Tour. Dabei wird sie auch im Mühlviertel Station machen. Denn zu Hause ist sie immer wieder gerne. „Diese Zeit nehm ich mir. Die brauch ich zum Runterkommen“, vergisst Christina ihre Wurzeln nicht.
www.christinascherrer.at