NIEDERWALDKIRCHEN: Mit dem Wachsen tun wir uns Judoka ja naturgemäß nicht ganz so leicht. Weil schießt man in die Höhe, passen mit einem Mal angestammte Gewichtsklassen, Judogis und manchmal sogar die Spezialtechniken nicht mehr so richtig. Wahrscheinlich sind genau deshalb Judoka gerne eher bodenschwere Zeitgenossen... ;-)
Wie auch immer
Niki Rechberger und
Samuel Gaßner können von Wachstumsproblematiken im Judo jedenfalls ein Lied singen. Das UJZ-Duo, welches in der kommenden Woche beim EYOF (European Youth Olympic Festival) im ungarischen Györ die österreichischen Farben vertritt, hat in diesem Jahr nämlich gehörig - wie sagt man so schön - "angeschoben". Waren es bei Rechberger rund fünf Zentimeter, sind es bei Gaßner sogar an die acht. Die Schübe der beiden sind wahrlich unübersehbar: So war Gaßner
auf dem offiziellen EYOF-Teamfoto schon größer als sein Nationaltrainer
Ernst Hofer.
Wechsel unausweichlich
So weit so gut, wäre da nicht die Sache mit dem Gewicht. Sowohl Rechberger, als auch Gaßner sind hierbei allmählich an ihrem Limit angelangt, müssen bei einem augenscheinlich recht geringen Fettanteil an die vier Kilos abnehmen. Doch um beim EYOF (und - im Falle Rechbergers - bei der U18-EM) starten zu dürfen, mussten die Zwei noch einmal auf die 50 kg bzw. 60 kg runter, weil sie ja nur dort die Quali-Leistungen erbracht hatten.
"Das ist hart, aber da müssen sie durch", stellt Hofer klar.
Somit liegt es auf der Hand, dass das EYOF für beide wohl das letzte Turnier in diesen Gewichtsklassen war. Angst vor einem Wechsel nach oben brauchen der Haibacher und der Ottensheimer ohnehin nicht zu haben. Gerade Gaßner hatte trotz seinen 16 Jahren zuletzt sogar schon in der Bundesliga (gegen Pinzgau) bis 66 kg gepunktet.
Grabner ist Österreichs Fahnenträgerin
Bei dem alle zwei Jahre ausgetragenen Multisport-Event hat sich Judo bei den letzten Auflagen als Medaillenbank erwiesen. Wohl ein Hauptgrund, warum mit
Lisa Grabner heuer eine Judoka Österreichs Fahne bei der Eröffnungsfeier am Sonntag tragen darf. Die Wimpassingerin gilt aufgrund ihrer zuletzt recht konstanten Leistungen wohl auch als eine der größten Hoffnungen auf einen Spitzenplatz.
"Die Ausgangslage ist ähnlich wie bei der U18-EM: Wir sind Außenseiter, können überraschen", sieht Hofer darin keinen Nachteil.