Rio da Janeiro (2013), Chelyabinsk (RUS/2014) und Astana (Kaz/2015).
Die drei Weltmeisterschaften, welche
Daniel Allerstorfer bislang kämpfte, hatten eines gemeinsam: Sie waren alle recht weit entfernt. So sind die heute (Montag) beginnenden Titelkämpfe in Budapest quasi vor der Haustüre und eine nette Abwechslung.
Ein Abwechslung, die nicht nur Daniel, sondern auch dessen Vater Josef freut. Wie Daniel verrät, fliegt der 59-Jährige nämlich recht ungern und konnte deshalb noch nie bei einer WM seines Sohnemanns dabei sein. Ähnliches Bild auch bei den Olympischen Spielen im Vorjahr, bei denen Mutter Maria die lautstarke Unterstützung in Rio übernahm, während Josef beim Public Viewing im Gasthaus Höller in St. Peter die Hundertschaften an Dani-Fans mit Bier versorgte.
"Es taugt mir sehr, dass ich ihn einmal bei einer WM kämpfen sehe", hofft Josef, ein Glücksbringer zu sein. Für Dani ist das ein Schuss Extra-Motivation: "
Cool, dass er dabei ist!" Der +100-kg-Kämpfer bekam gestern mit dem amtierenden WM-Dritten
Iakiv Khammo einen schwierigen Auftaktgegner zugelost.
Foto: Christian Fidler
Die Form stimmt
Der 24-Jährige hat eine knapp zwei Monate lange Vorbereitungsphase hinter sich. "
Die Form ist gut", ist der Petringer guter Dinge.
Den letzten Feinschliff holten sich er und seine Nationalteamkollegen bei einem Vorbereitungscamp auf der Linzer Gugl, welches erstmals vor einem Großereignis - mit insgesamt sechs Nationen - internationale Beteiligung genoss. "Das hat mir gut gefallen. Auch wenn für mich mit dem Marrokaner nur ein zusätzlicher Trainingspartner dabei war, war es zumindest ein Anfang, auf dem man aufbauen kann", meint der ehemalige Junioren-Europameister.
Einige Neue im nach-olympischen Jahr
Wie üblich tauchen im Jahr nach Olympischen Spielen einige neue Namen auf der internationalen Bildfläche auf, welche von ihren Verbänden für die - in konkreten Fall - Sommerspiele 2020 in Tokio aufgebaut werden. "Plus 100 kg sind einige dazugekommen, allerdings kaum jemand von den alten Platzhirschen weggefallen", weiß Allerstorfer über die Entwicklungen in seiner Gewichtsklasse bestens Bescheid. Stattliche 43 Starter zeugen davon.
Da bei einer WM im Gegensatz zu Olympischen Spielen nicht ein sondern zwei Kämpfer pro Nation starten dürfen, gelten die Welt-Titelkämpfe oftmals als qualitativ besser als das Highlight mit den fünf Ringen.
"
Obwohl wir uns im Jahr nach den Spielen befinden, würde ich das bei dieser WM auch so sagen - weil leichter ist es definitiv nicht geworden", verweist Allerstorfer nur als Beispiel auf die beiden Brasilianer
Rafael Silva und
David Moura. "
Die haben beide das Potenzial für eine Medaille."