Kollerschlag – Österreichweit sind 120.000 Menschen an Demenz erkrankt. Bis 2050 wird sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Eine Herausforderung für die betroffenen Familien, aber auch eine Herausforderung für die Gesellschaft. Diese Steigerung bedingt sich auch darin, dass die Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher stark steigt.
Der Seniorenbund und die gesunde Gemeinde Kollerschlag und Nebelberg luden Gerlinde Arnreiter, Sozialreferentin des Sozialhilfeverbandes (SHV) der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach zum Vortrag „Erkennen und Umgang mit Demenzerkrankung“ ein. Fast 100 Interessierte folgten der Einladung in den Pfarrsaal. Und sie wurden nicht enttäuscht: Gerlinde Arnreiter lieferte einen sehr anschaulichen und gut verständlichen Vortrag ab. Anhand der sieben Stadien nach Reisberg schilderte sie die Entwicklung der heimtückischen Krankheit Alzheimer-Demenz, die bereits ab dem 65. Lebensjahr einsetzen kann. Durch gesunde Ernährung, viel Bewegung in der Natur und der Teilnahme an der Gesellschaft kann die Krankheit hinausgezögert, aber nicht verhindert werden. Besonderes Feingefühl wird von den pflegenden Angehörigen abverlangt. Demenzkranke seien nicht böse Menschen, sie verdienen Wertschätzung - sie sind eben dement. Die Krankheit nimmt auch die Nachbarn und Bekannten in die Pflicht. Trifft jemand eine ihnen an Demenz erkrankte Person in zweifelhafter Verfassung zum Beispiel spärlich bekleidet auf der Straße an, so soll man erwarten dürfen, dass notwendige Schritte eingeleitet werden, so die Sozialreferentin. Gemeindearzt Dr. Josef Leitner schloss sich der Vortragenden vollinhaltlich an. Aus medizinischer Sicht gibt es noch keine wirksamen Medikamente, die Alzheimer-Demenz bekämpfen können, so Dr. Leitner.
Der Seniorenbund bietet Programme an, die auch Demenzerkrankung vorbeugen helfen, wie organisiertes Wandern, Singen und Ausflüge, um einige zu nennen.